Die Militäruhr: Robuster Begleiter für extreme Bedingungen
Bei Militäruhren handelt es sich um ausgediente Modelle, die tatsächlich bei der Bundeswehr im Einsatz waren, um Privatanschaffungen von Bundeswehrsoldaten oder aber um Nachbildungen, die den Original-Militärzeitmessern ähneln und von Jedermann erworben werden können. Seit jeher ziehen die Uhren des Militärs Uhrensammler in ihren Bann - sei es nun das Hanhart Modell 417 aus dem Jahr 1957 oder die Ocean Bund Taucheruhr. In diesem Artikel beschäftigen wir uns ausführlich mit den bekanntesten Einsatzuhren der Bundeswehr, sehen uns aber auch Modelle mit militärischen Merkmalen für den zivilen Bereich an.
Das Wichtigste in Kürze
Der folgende Artikel bespricht diese Aspekte rund um Militäruhren ausführlich:
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Robustheit und Ganggenauigkeit: Militäruhren kommen oft unter extremen Bedingungen zum Einsatz und müssen diesen problemlos standhalten, ohne ihre Präzision zu verlieren. Deshalb sind Robustheit und Ganggenauigkeit zwei Merkmale, die jede Bundeswehruhr aufweisen sollte.
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Technologie und Innovation: Uhren für das Militär basieren einerseits auf Errungenschaften der traditionellen Handwerkskunst, profitieren auf der anderen Seite aber stark von innovativen Technologien, beispielsweise in Form von GPS-Integrationen, dem Einbau von Solarzellen oder speziellen modernen Techniken, die die Wasserdichtheit oder Ablesbarkeit der Zeitmesser verbessern.
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Bekannte Hersteller und Modelle: Während Sinn und Tutima die letzten Bundeswehrausschreibungen für sich entscheiden konnten, tragen viele Bundeswehrsoldaten ihre privat angeschafften Uhren auch im Bundeswehreinsatz. Beliebt sind hier mitunter Zeitmesser von G-Shock und Suunto.
Anforderungen an Militär- und Einsatzuhren
Uhren, die Soldaten der Bundeswehr bei ihrer Arbeit begleiten, müssen vor allem eines sein: robust. Sie müssen den widrigsten Bedingungen an Land, im Wasser und in der Luft standhalten und dabei trotzdem mit absoluter Präzision glänzen. Aus diesem Grund setzen die Hersteller heute vorwiegend auf Quarzwerke, die sich weniger empfindlich als die mechanischen Äquivalente zeigen. Je nach Einsatzzweck müssen diese ihre Ganggenauigkeit auch unter Einfluss von magnetischen Feldern oder bei gravierenden Temperaturschwankungen beibehalten können.
Die Gehäuse und Uhrengläser müssen Stöße aushalten können, gleichzeitig dürfen sie im Einsatz nicht behindern. Zu früheren Zeiten war Stahl das klassische Material für Felduhren, mittlerweile entscheiden sich hingegen viele Hersteller vermehrt für leichten, belastbaren Kunststoff. Der Fokus liegt hier ganz klar auf der Funktionalität. Man konzentriert sich auf das Wesentliche und den praktischen Nutzen der Zeitmesser, weshalb ein schnörkelloses, massives Äußeres zu den Kernmerkmalen der Bundeswehruhren gehört.
In aller Regel werden die Gehäuse mattiert und glänzende Oberflächen als "No-Go" betrachtet. Der Grund: Jede Reflektion könnte Einsätze in der Nacht augenblicklich gefährden. Doch so unauffällig die Uhren in der Dunkelheit auch sein sollen, muss dennoch eine gute Ablesbarkeit gegeben sein. Große Leuchtziffern und -indizes sowie die kontrastreiche Ausgestaltung der Zifferblätter gehören daher zur Standardausstattung vieler Armbanduhren der Bundeswehr. Das gilt in besonderem Maße für Taucheruhren, denn gerade bei Zeitmessern, die vorrangig unter der Wasseroberfläche getragen werden, ist die Ablesbarkeit ein wichtiges Thema. Noch wichtiger ist aber die Wasserdichtigkeit, die - wie sich eigentlich von selbst versteht - bei Modellen für die Taucher der Bundeswehr herausragend sein muss. Mehrheitlich sind aber auch Bundeswehr-Pilotenuhren und -Felduhren bestens gegen Wasser geschützt - schließlich weiß man nie, was einen im Bundeswehreinsatz erwartet.
Typen von Militäruhren
Grundlegend lassen sich drei Arten von Militäruhren der Bundeswehr unterscheiden: Einsatzuhren, Pilotenuhren und Taucheruhren. Die Einsatzuhren, die auch Felduhren oder Field Watches genannt werden, sind bei Einsätzen an Land mit von der Partie. Bei ihnen haben wir es überwiegend mit einfach gehaltenen Drei-Zeiger-Zeitmessern zu tun, die von den Soldaten dank Sekundenstopp exakt synchronisiert werden können und oft eine 24-Stunden-Bezifferung aufweisen. Sie sind typischerweise von geringem Durchmesser, überraschend leicht und am Leder-, Nylon- oder Kautschukband zu tragen.
Die Fliegeruhr für die Bundeswehr ist im Durchmesser häufig größer als die klassische Felduhr und muss zwingend über eine Chronographen-Funktion für die genaue Messung von Zeiträumen verfügen. Jeder Chronograph der Luftwaffe muss zudem mit großen Druckunterschieden zurechtkommen und sollte sich möglichst einfach in der Handhabung zeigen. Immerhin hat kein Pilot der Bundeswehr im Einsatz Zeit, sich ewig mit dem Starten, Stoppen oder Nullstellen seines Chronographen abzumühen. Beliebt sind folglich Flyback-Chronographen, die diese Vorgänge auf einen Knopfdruck zusammenfassen.
Marine und Tauchertruppen werden mit Taucherzeitmessern ausgestattet. Genau wie die Fliegeruhr fürs Militär verfügt auch die militärische Taucheruhr nicht selten über eine Chronographen-Funktion sowie einen integrierten Tiefenmesser, der den Soldaten mit nur einem Blick über die aktuelle Tauchtiefe in Kenntnis setzt. Uhren für Marine und maritime Einsatzgruppen weisen eine hohe Wasserdichtheit auf und werden oft unter Nutzung spezieller Techniken und Designelemente gefertigt, die die Ablesbarkeit unter Wasser verbessern.
Wichtige Hersteller
Bevor wir im weiteren Verlauf dieses Artikels im Detail über die Hersteller, die in der Vergangenheit Uhren für die Bundeswehr angefertigt haben, zu sprechen kommen, schaffen wir an dieser Stelle zunächst einen kurzen Überblick. Unter den Marken, die die Chance einer Ausschreibung genutzt haben und die Bundeswehr letztlich von sich überzeugen konnten, finden sich große Namen, darunter IWC, Omega, Hanhart, Breguet und Tutima. Ihnen gegenüber stehen Uhren, die nicht offiziell auf der Liste der Ausrüstungsgegenstände der Bundeswehr stehen, sondern privat von Soldaten angeschafft werden. Hier sind allem voran die Casio G-Shock Zeitmesser und die militärischen Armbanduhren von Suunto zu nennen, von denen bekannt ist, dass viele Soldaten sie bevorzugen und deren Bestehen unter Realbedingungen bestätigen.
Technologie und Innovation
In Sachen Technik ist bei Militäruhren - wie bei "ganz normalen" Uhren eigentlich auch - allem voran das Uhrwerk von Interesse. Heute sind in den Uhren der Bundeswehr überwiegend Quarzwerke verbaut. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich diese unempfindlicher zeigen und weniger Wartung benötigen. Außerdem gelten sie als präziser und weisen geringere Gangabweichungen auf, was im Militäreinsatz von großer Bedeutung sein kann. Früher waren Militärsoldaten mit mechanischen Uhren, zunächst mit Handaufzug, später vermehrt mit automatischem Aufzug, ausgestattet. Das dürfte mitunter darin begründet sein, dass die frühen Quarzwerke noch recht anfällig in Bezug auf Temperaturschwankungen waren, was sie für Luftwaffe, Marine und Co. unattraktiv machte.
Auch neben dem Umstieg von mechanischen Kalibern auf Quarzwerke hat sich das technologische Erscheinungsbild der Bundeswehrzeitmesser verändert. In vergangenen Zeiten nutzte das Heer Uhren, die entweder rein zur Zeitanzeige gedacht waren oder ausschließlich eine Chronographen-Funktion aufwiesen. Moderne Bundeswehr-Uhren bringen oft deutlich mehr Funktionen und Besonderheiten mit. Taucheruhren können nicht selten die Tauchtiefe anzeigen, andere Modelle besitzen einen Kompass oder gewinnen ihre Energie über Solarzellen auf dem Zifferblatt. Zudem gibt es GPS-Uhren, die die Möglichkeit bieten, Routen aufzuzeichnen, Standorte zu tracken und Unterstützung bei der Navigation zu erhalten.
Praktische Aspekte der Uhren
Militäruhren sind für Uhrenliebhaber, die sich zugleich für die Bundeswehr interessieren, ein unverzichtbarer Teil ihrer Uhrensammlung. Doch worauf kommt es beim Kauf von Bundeswehr-Uhren an? Welche Kriterien sollten bei der Entscheidung für ein Modell berücksichtigt werden und wie findet man den Bundeswehr-Zeitmesser, der am besten zu den persönlichen Ansprüchen und Vorstellungen passt? Darauf gehen wir an dieser Stelle genauer ein und sehen uns einige zentrale Leitfragen an, mit denen sich das große Angebot, das der Markt bietet, sinnvoll auf individuelle Favoriten eingrenzen lässt:
Welche Art von Bundeswehr-Uhr ist gewünscht?
Wie bereits besprochen, ist Bundeswehr-Uhr nicht gleich Bundeswehr-Uhr. Zu unterscheiden sind Tauchermodelle, die Fliegeruhren der Luftwaffe und die Modelle, die von Soldaten bei Einsätzen an Land getragen werden, also die sogenannten Felduhren. Weiß man, welcher Uhrentyp es sein soll, ist eine deutlich zielgerichtetere Suche möglich.
Welche Komplikationen soll das Modell mitbringen?
Die Komplikationen militärischer Uhren sind natürlich an den Uhrentyp geknüpft. Eine Fliegeruhr ist so zum Beispiel stets ein Chronograph. Trotzdem schadet es nicht, zu überlegen, welche Komplikationen man sich bei seiner neuen Bundeswehr-Uhr wünscht. Dabei sollte einem bewusst sein, dass militärische Zeitmesser sehr praxisorientiert sind und somit keine Funktionen mitbringen, die im Militäreinsatz keinen Mehrwert bieten. Sehnt man sich also beispielsweise nach einer Armbanduhr mit Mondphasenanzeige, so gibt es diese zwar auch unter den Militäruhren, die Auswahl ist unter Modellen, die nicht für die Bundeswehr gedacht sind oder waren, aber wesentlich größer. Für Sammler, deren Herz für komplexe Uhrwerke mit größtmöglicher Komplikationsvielfalt schlägt, ist eine Militäruhr vermutlich nicht das richtige.
Welche praktischen Eigenschaften sind darüber hinaus unverzichtbar?
Viele Bundeswehr-Uhren besitzen eine ganze Reihe praktischer Eigenschaften, die über die Komplikationen hinausgehen. Jede Militäruhr ist zum Beispiel bis zu einem gewissen Grad wasserdicht, die Wasserdichtheit unterscheidet sich in ihrer Ausprägung jedoch, je nachdem ob man es mit einem Modell der Marine, der Luftwaffe oder der Feldsoldaten zu tun hat. Darüber hinaus gibt es Exemplare, die explizit als widerstandsfähig gegen Magnetfelder beworben werden, die besonders unempfindlich gegenüber Temperaturunterschieden sind oder die mit einer herausragenden Stoßfestigkeit punkten. Somit sollte man sich vor dem Kauf auch damit auseinandersetzen, welche dieser Merkmale die eigene Bundeswehr-Traumuhr besitzen sollte.
Gibt es individuelle Design-Vorlieben?
In puncto Design haben Zeitmesser im Militärstil alle eines gemeinsam: Sie verzichten auf Schnickschnack. Logisch, immerhin geht es bei ihnen vorrangig um den praktischen Mehrwert. Äußerlich präsentieren sich viele der Modelle daher schmucklos, sportlich und geradlinig. Sie wirken äußerst robust, weisen große, gut ablesbare Ziffern auf und besitzen ein massives Gehäuse, das keinen Zweifel an dieser Robustheit aufkommen lässt. Den zentralen Gemeinsamkeiten stehen aber zahlreiche optische Unterschiede gegenüber. Fliegerchronographen sind beispielsweise tendenziell etwas filigraner als Uhren, die als Ausrüstungsgegenstände im Feldeinsatz getragen werden, Taucheruhren kommen standardmäßig am Kunststoff-, Nylon- oder Kautschukband und manche Modelle zeigen die Zeit digital an. Farblich bewegen sich die Uhren der Bundeswehr allesamt im gedeckten Bereich und variieren zwischen mattem Schwarz, gedämpftem Grün, schlichtem Braun und satiniertem Silber. Ist man sich im Klaren darüber, welches Design einen persönlich anspricht, kann man die Lager der Hersteller ohne Umwege nach Zeitmessern durchsuchen, die genau diesen Präferenzen entgegenkommen.
Muss es eine offizielle Original-Militäruhr sein?
Wer sich eine Uhr wünscht, die offiziell als Ausrüstungsobjekt der Bundeswehr gelistet ist oder war, muss Geduld mitbringen und braucht zudem eine ordentliche Portion Glück. Denn solche Originale sind echte Seltenheiten. Bessere Chancen auf einen schnellen, erfolgreichen Kauf hat man, wenn man auch Modelle, die privat von Soldaten angeschafft werden, oder Nachbildungen beziehungsweise Hommagen an Militäruhren in Betracht zieht. Dann eröffnet sich eine schöne Angebotsvielfalt voller Uhren namhafter Marken, die für sich sprechen. Demnach kann es durchaus sinnvoll sein, sich ganz genau zu überlegen, ob man sich wirklich auf eine originale Bundeswehr-Uhr, die eigens fürs Militär konzipiert wurde, festlegen möchte. Kommt absolut nichts anderes infrage, führt der Weg zur Militäruhr entweder über den Sekundärmarkt oder über das Verwertungsunternehmen des Bundes für ausgemusterte Ausrüstungsgegenstände, kurz VEBEG.
Welcher Preis kann maximal investiert werden?
Selbstverständlich nützt es nichts, mit allen Vorlieben und persönlichen Wünschen vor Augen auf Uhrensuche zu gehen, ohne das Budget zu berücksichtigen. Denn dann läuft man Gefahr, allerlei großartige Modelle zu entdecken, nur um dann ernüchtert festzustellen, dass sie das persönliche Preislimit deutlich übersteigen. Besser ist es, vorab genau festzusetzen, welchen Preis einem eine Bundeswehr-Uhr maximal wert ist. Interessenten mit eingeschränktem Budget dürfte es freuen, dass militärische Uhren nicht zwingend dem Luxussegment angehören. Es gibt durchaus funktionale, authentische Militärzeitmesser weit unter der 1000-Euro-Marke. Trotzdem kann man natürlich einiges an Geld in Bundeswehruhren investieren, wenn man das denn möchte und die Militäruhren beispielsweise als Anlageobjekte erwirbt. Hier gilt wie fast immer in der Uhrenbranche: Nach oben sind die Grenzen offen.
Kommen wir noch kurz auf ein Kaufkriterium zu sprechen, das beim Uhrenkauf niemals zu vernachlässigen ist, und befassen uns mit der Qualität. Egal ob Chronograph, Field Watch oder ein Modell für Missionen auf den Weltmeeren: Die Qualität des Zeitmessers hat stets oberste Priorität. Hier sollten bei der Kaufentscheidung also keinerlei Kompromisse gemacht werden. Eine hochwertige Bundeswehruhr ist aus langlebigen - wenn auch nicht zwingend überdurchschnittlich teuren - Materialien gefertigt und einschränkungslos sorgfältig verarbeitet.
Hält man die neue Bundeswehr-Uhr schließlich in den Händen, stellen sich ganz andere Fragen, die sich auf die optimale Pflege und Wartung der hochwertigen Sammlerstücke beziehen. Wer diese grundlegenden Regeln beherzigt, macht diesbezüglich vieles richtig:
- Die Zeitmesser sollten auf einem weichen Untergrund, der keine Kratzer verursachen kann, gelagert werden
- Mechanische Modelle müssen regelmäßig von Hand aufgezogen, getragen oder in einem Uhrenbeweger bewegt werden
- Bei Quarzuhren muss die Batterie in regelmäßigen Abständen - oft etwa alle 24 Monate - ausgewechselt werden
- Gehäuse und Glas sollten mit einem weichen Tuch von etwaigen Staubablagerungen und Verschmutzungen befreit werden
- Lederarmbänder profitieren von der gelegentlichen Nutzung von Lederpflegeprodukten
- Mechanikuhren müssen alle paar Jahre zur Wartung gebracht werden
Beispiele für Militäruhren
Zeit, uns einigen der beliebtesten und bekanntesten Bundeswehr-Zeitmessern im Detail zu widmen:
Casio G-Shock
Die G-Shock Sportuhren, die Casio seit nun über 40 Jahren produziert, gehören zur privaten Ausstattung einiger Bundeswehr-Soldaten und überzeugen gleichermaßen mit Belastbarkeit und einem überaus sportlichen Äußeren. Dank des Gehäuses aus einem Stahl-Resin-Mix ist die G-Shock extrem stoßfest, während das bruchsichere Mineralglas das Zifferblatt zuverlässig schützt.
Besonders große Beliebtheit genießen die beiden Varianten Rangeman und Mudmaster. Die Mudmaster verbindet analoge und digitale Elemente zu einem modernen Design, das mit dem ausladenden Gehäuse, den breiten Zeigern und den übergroßen Zahlen nur so vor Robustheit strotzt. Etwas günstiger im Preis, aber nicht weniger eindrucksvoll, präsentiert sich die Uhr in der Rangeman Ausführung. Das Modell mit Digitalkompass ist mit Solarzellen ausgestattet, bis 20 bar wasserdicht und mit einem Akku bestückt, der überschüssige Energie für "schlechtere Zeiten" speichert.
Auf Aufenthalte in den rauesten Umgebungen ausgelegt, wecken beide Zeitmesser schon auf den ersten Blick Gedanken ans Militär, an toughe Soldaten und herausfordernde Einsätze, die nach quasi unzerstörbaren Ausrüstungsgegenständen verlangen. Wer die Uhr im ganz normalen Alltag trägt, in dem Tarnung keine Rolle spielt, und sich daher einen Farbtupfer wünscht, wird im Casio Sortiment aber auch fündig. Die Mudmaster ist zum Beispiel mit weinrotem Nylonband erhältlich, die Rangeman gibt es sogar in einem knalligen Gelb, das sich vom Gehäuse über das Armband erstreckt und die Uhr zum gewagten Eyecatcher macht.
Suunto Core
Mit der Core Produktlinie beschert die Marke Suunto Outdoor-Fans vom Militär inspirierte Sportuhren in einer buntgemischten Auswahl. Bestückt mit einem Tiefen- und Höhenmesser, einem Timer, einem Barometer, einem Wecker und einem Kompass ist der Zeitmesser der ideale Begleiter auf Abenteuern im Freien oder auch auf taktischen Einsätzen.
Außerdem praktisch: Die digitale Anzeige der Core informiert den Träger über aktuelle lokale Unwetterwarnungen, die Zeiten des Sonnenaufgangs und -untergangs sowie die Umgebungstemperatur. Dank Gehäuse aus Verbundwerkstoff und Aluminium-Lünette ist die Core trotz ihres stattlichen Durchmessers von knapp über 49 Millimetern angenehm leicht.
Luminox Navy SEAL
Unter Berücksichtigung der Vorschläge offizieller U.S. Navy SEALs entwarf der Hersteller Luminox eine Uhrenkollektion der besonderen Art. Die Navy SEAL Zeitmesser sind auf die Bedürfnisse von Soldaten abgestimmt und somit der Inbegriff einer militärischen Uhr. Daraus resultiert mitunter ihre ideale Ablesbarkeit, die durch Mikro-Tritium-Gasröhren auf Zeigern und Indizes gewährleistet ist.
Die Uhren, die wahlweise mit Datum und als Chronograph zu haben sind, bestehen je nach Modell aus Stahl oder dem von Luminox patentierten Kohleverbundwerkstoff CARBONOX, einem ausgesprochen harten und zugleich leichten Material. In Verbindung mit dem Kautschuk-Armband, das in zwei unterschiedlichen Designs und zahlreichen verschiedenen Farben erhältlich ist, entsteht eine überaus sportliche Optik, die längst nicht nur die Mitglieder der U.S. Spezialeinheiten zu schätzen wissen.
Marathon Military Navigator
Nach der militärischen Spezifikation (MIL-PRF-46374G Type III, Class 1) hergestellt, ist eine absolut präzise Zeitmessung bei der Marathon Military Navigator Uhr eine Selbstverständlichkeit. Die Marathon Watch Company, die sich seit 1970 Regierungsaufträge sichert und Zeitmesser für die U.S. Army produziert, bietet die hochwertigen Modelle in ihrem Shop auch für zivile Kunden an und ist damit eine interessante Anlaufstelle für Uhrenliebhaber und Sammler auf der Suche nach echten Einsatzuhren.
Zurück zum konkreten Modell Marathon Military Navigator: Den Träger erwartet bei dieser Uhr mehr als nur ein spannendes Merkmal. Während das ETA FØ6 Quarzwerk für Zuverlässigkeit und Präzision sorgt, stellen die Tritium-Gas-Leuchtröhrchen sicher, dass die Zeit auch im Dunkeln optimal abgelesen werden kann. Ein weiteres Highlight ist die in beide Richtungen drehbare Lünette, die das Modell mit 41 Millimetern Durchmesser umrahmt und an das Gehäuse aus Verbundwerkstoff anschließt. Dank der Wasserdichtigkeit bis in 60 Meter Tiefe übersteht die Marathon Uhr auch kleinere Tauchgänge unbeschadet - ein rundum robustes Messinstrument.
Hamilton Khaki Field
Echte Fans der Bundeswehr kennen die Hamilton Khaki Field sicherlich bereits. Die klassisch anmutende Felduhr wirkt auf den ersten Blick vergleichsweise schmal und lässt sich dadurch wunderbar zum Alltagsoutfit tragen. Ihr wahres Potenzial entfaltet sie jedoch im Outdoor-Einsatz, denn dort kann sie zeigen, was sie kann. Ob mit Handaufzug oder Automatikwerk mit 80-stündiger Gangreserve: Die Khaki Field legt eine beeindruckende Zuverlässigkeit an den Tag und überzeugt unter anderem mit ihrer Wasserdichtheit bis 50 Meter, der geringen Dicke von nur 9,5 bis 11,5 Zentimeter und den mit Super-LumiNova überzogenen Indizes.
Das Design der handlichen Armbanduhr glänzt mit Schlichtheit gepaart mit dem ein oder anderen Eyecatcher. Ins Auge stechen zum Beispiel die 24-Stunden-Beschriftung, das harmonisch geformte Gehäuse und die bei manchen Ausführungen integrierte Datumsanzeige. Auch wenn es die Bundeswehr-Uhr am Edelstahlband mit groben Gliedern zu kaufen gibt, entscheiden sich Soldaten und Zivilisten mehrheitlich für die sportlicheren Varianten mit Nylon- oder Lederarmband, die den Fokus noch deutlicher auf pure Funktionalität legen.
Seiko Prospex Land
Die Seiko Prospex Land wird vom Uhrenhersteller selbst mit dem Slogan "Uhren, die Abenteurer auf jedem Schritt ihres Weges begleiten" beworben und wird den hohen Erwartungen, die dieser Spruch beim Betrachter weckt, zweifelsohne vollumfänglich gerecht. Die schicke Bundeswehr-Uhr mit Sekundenstopp und Datum fungiert zeitgleich als Kompass, bringt je nach Referenz 41 bis 70 Stunden Gangreserve mit und ist bis 20 bar wasserdicht. Somit macht sie am Handgelenk von Soldaten, Bergsteigern und abenteuerlustigen Entdeckern eine hervorragende Figur.
In der Optik weist die Seiko Prospex Land eine schöne Vielfältigkeit auf. Mal kommt sie mit sattgrünem Zifferblatt am edlen Lederband, mal im stählernen Gewand mit einem blauen Blatt, das an die höchsten Gipfel dieser Welt erinnern soll, und mal mit militärischer Farbkombination aus Creme und gedecktem Grün. Der Uhrenhersteller präsentiert dem Kunden somit eine kleine, aber feine und vor allem facettenreiche Auswahl, bei der in der Regel wirklich jeder fündig werden kann.
Militäruhren in der Bundeswehr
Wer sich ausschließlich für offizielle Original-Zeitmesser der Bundeswehr interessiert, wird mit einer Militäruhr, die Soldaten privat anschaffen und Zivilisten ebenfalls direkt beim Hersteller beziehen können, nicht glücklich werden. Die gute Nachricht: Wie eingangs in diesem Artikel angekündigt, wenden wir uns nun den Uhren zu, die ganz offiziell zu den Ausrüstungsgegenständen der Bundeswehr zählen oder diesen einst angehört haben.
Frühe Trends und Entwicklungen
Wir beginnen in den 1950er Jahren, genauer gesagt 1957, also lediglich zwei Jahre nach der Geburtsstunde der Bundeswehr in Westdeutschland. Damals stattete der in diesem Artikel schon erwähnte Uhrenproduzent Hanhart aus Gütenbach im Schwarzwald die Luftwaffe mit dem Modell 417 aus, das rein äußerlich stark an die Chronographen der Wehrmacht im zweiten Weltkrieg erinnert. Selbst das Kaliber 41, das im Inneren der Pilotenuhr tickt, kam in nahezu identischer Ausführung in den Wehrmachtsmodellen zum Einsatz. 2020 veröffentlichte Hanhart eine Neuauflage der ersten Bundeswehr-Fliegeruhr, die dem Original in nichts nachsteht.
Im selben Zeitraum bezog die Bundeswehr die Blancpain Fifty Fathoms, die zur damaligen Zeit von verschiedenen Militäreinheiten genutzt und ursprünglich für die Kampfschwimmer des französischen Militärs produziert wurde. Ihre Beliebtheit rührte daher, dass damals kaum Uhren für Taucher existierten, die den Anforderungen des Militärs auch nur annähernd gerecht werden konnten. Anders die Fifty Fathoms von Blancpain: Die mechanische Automatikuhr brachte nicht nur die geforderte Robustheit und Wasserdichtigkeit mit, sondern verfügte auch über eine graduierter Bakelit-Einlage zur Anzeige der Tauchgangszeit.
Der Nachfolger des Hanhart Zeitmessers aus den 50ern war der Junghans J88 Chronograph mit 38 Millimetern Durchmesser und einem Gehäuse aus verchromtem Messing. Das auffälligste Merkmal dieser Uhr ist ihre zwölfeckige Lünette, anhand derer eingefleischte Bundeswehr- und Uhrenfans das Modell sofort erkennen. Zwei am 3- und 9-Uhr-Punkt eingearbeiteten Totalisatoren, die Radium-Bezifferung und das kratzfeste Hesalit-Glas runden den robusten Flieger-Chronographen der Bundeswehr stimmig ab. Heute können bei Junghans dem Original nachempfundene Neuinterpretationen erworben werden, die allerdings sowohl in der Größe als auch in puncto Uhrwerk deutlich von der Bundeswehr-Ausführung aus den 60ern abweichen.
Als sich die 60er schließlich dem Ende zuneigen, gewinnt erstmals ein Uhrenfabrikant außerhalb Deutschlands eine Ausschreibung der Bundeswehr. Die neuen mechanischen Chronographen der Luftwaffe fertigt die Marke Heuer. Das Modell (Flyback-)Chrono 1550 SG begleitete Bundeswehrsoldaten aus Heer, Marine und Luftwaffe in die Lüfte und auf U-Boot-Missionen und wurde einige Jahre später um eine Flyback-Funktion erweitert, die den Stoppvorgang maßgeblich vereinfachte.
1883 kam dann ein weiterer Hersteller ins Spiel: Tutima. Das Unternehmen, das heute in Glashütte sitzt, war in den 80er Jahren noch in Westdeutschland ansässig und belieferte die Bundeswehr mit Chronographen mit den Referenzen 760 und 798. Die beiden Referenzen unterscheiden sich vor allem im Material, wurde die Ref. 798 doch aus Stahl gefertigt und dann von der 760er Tutima aus Titan abgelöst.
Im selben Jahr entschied die Firma IWC eine Ausschreibung der Bundeswehr für sich und lieferte fortan die Ocean Bund aus. Dabei handelt es sich um drei verschiedene Modellvarianten, die jeweils an die Anforderungen von Kampfschwimmern, Waffentauchern oder Minentauchern angepasst wurden. Neben diesen spezialisierten Militäruhren produzierte IWC bis Ende der 90er Jahre zwei Ausführungen für Zivilisten, die Bund 500, die bis 500 Meter wasserdicht ist, und die bis 2000 Meter wasserdichte Bund 2000.
Bis auf eine der IWC Referenzen für die Bundeswehr haben alle vorgestellten Zeitmesser gemeinsam, dass sie von einem mechanischen Werk angetrieben werden. Zudem spiegeln sie allesamt das wider, was wir bereits ausführlich besprochen haben: Sie sind hochfunktional, besitzen ein sportliches Design ohne unnötige Zusätze oder Verzierungen, sind langlebig und weisen eine beeindruckende Robustheit auf.
Derzeitige Militäruhren und Hersteller
Und woher bekommt die Bundeswehr heute ihre Ausrüstungsgegenstände zur Zeitmessung? Der führende Hersteller von Uhren für die Bundeswehr ist aktuell Sinn. Die Uhrenmanufaktur aus Frankfurt bestückt derzeit sowohl die Marinetruppe der GSG9 als auch das KSM mit der Sinn UX S.
Die Ausschreibung hat Sinn einer innovativen Idee zu verdanken, die eine herausragende Ablesbarkeit unter Wasser ermöglicht. Hierfür füllt Sinn den Raum um Zifferblatt und Zeiger mit einer klaren Flüssigkeit. Ein Vorgehen, das die Marke mit dem Begriff HYDRO-Technologie beschreibt. Diese Technologie resultiert im Ausschluss von Spiegelungen und stellt Zeiger und Indizes gestochen scharf dar. Die Ablesbarkeit wird zudem durch das kontrastreiche Zifferblatt gefördert: Hier trifft ein tiefschwarzer, matter Hintergrund auf schier gleißend reinweiße Zeiger und Markierungen. Im Jahr 2017 stellte Sinn im Rahmen der Baselworld ein weiteres KSK-Produkt für die Bundeswehr vor, die K212.
Weiterhin im Einsatz ist außerdem der in diesem Artikel bereits angesprochene Tutima Chronograph. Der Nachfolger der beiden etablierten Referenzen ist die Tutima M2, ein Titan-Chronograph mit 46 Millimetern Durchmesser und Stunden-Totalisator. Tutima arbeitet bei diesem Chronographen nach wie vor mit mechanischen Automatikwerken, wie sie in Bundeswehr-Kreisen eher selten geworden sind. Mehrheitlich befinden sich die unempfindlicheren, pflegeleichteren Quarzwerke, auf die auch die Marke Sinn mit ihren Bundeswehr-Uhren setzt, auf dem Vormarsch.
Vergleicht man die Eigenschaften der früheren und heutigen Zeitmesser der Bundeswehr, so überwiegen die Ähnlichkeiten. Das ist nicht verwunderlich, denn die Anforderungen, denen Militärzeitmesser gewachsen sein müssen, haben sich kaum verändert. Präzision, Qualität, Stoßfestigkeit, Wasserdichtigkeit und Robustheit waren und sind die Schlüsselelemente einer Uhr für die Bundeswehr. Merkmale, die mittlerweile recht viele Zeitmesser mitbringen, die nicht offiziell im Ausrüstungskatalog geführt werden. Ein Großteil der Soldaten wird heute nicht mehr mit Dienstuhren ausgestattet, weshalb die Einsatzkräfte ihre Privatuhren tragen und die offiziellen Bundeswehr-Uhren vielerorts in der Minderheit sein dürften. So werden unter Soldaten beliebte Uhren, wie etwa die G-Shock Zeitmesser, unweigerlich mit der Bundeswehr in Verbindung gebracht, auch wenn sie auf keiner offiziellen Liste stehen.
Beispiele von Uhrenmodellen für die Bundeswehr
Nachfolgend steigen wir tiefer in die Betrachtung besonders bekannter Bundeswehr-Zeitmesser, die vom "Otto Normalverbraucher" bezogen werden können, ein:
Sinn 857 UTC
Die Sinn 857 UTC ist für all jene gedacht, die die Erfahrung machen möchten, eine hochentwickelte militärische Spezialuhr am eigenen Handgelenk ticken zu hören. Der Chronograph mit GMT-Funktion ist gegen Magnetfelder bis zu einer Stärke von 100 mT geschützt, bis 20 bar druckfest und mit einem Fliegerdrehring mit Minutenrastung bestückt. Die Langlebigkeit des Modells verbessert die patentierte Ar-Trockenhaltetechnik, deren Effektivität sich aus der Kombination einer Trockenkapsel mit einer Schutzgasfüllung und EDR-Dichtungen ergibt.
Das mittels TEGIMENT-Technologie gehärtete, perlgestrahlte Gehäuse aus Edelstahl ist unterdrucksicher und stellt ein dezentes Blatt mit viertelstündlich übergroßen, leuchtenden Ziffern in den Mittelpunkt. Zum Leben erweckt wird die Sinn 857 UTC vom automatischen, antimagnetischen Ankerwerk SW330-1, das neben der Chronographen-Funktion auch die zweite Zeitzone und das Datum möglich macht. Abseits der beeindruckenden Komplikationen sind es bei dieser Uhr sicherlich vor allem die innovativen Technologien, wie die Trockenhaltetechnik, die sie zu einem modernen, Bundeswehr-tauglichen Funktionsgegenstand machen.
Tutima Military Chronograph M2
Wer diesen Artikel aufmerksam gelesen hat, hört nun nicht zum ersten Mal vom Tutima Chronograph M2. Der Chronograph, der in die großen Fußstapfen des Military Chronographen, welcher bis heute als offizielle NATO-Uhr gelistet ist, tritt, richtet sich auch an Personen außerhalb militärischer Gefilde. Die M2 Fliegeruhren haben neben der Chronographen-Funktion mit 60-Sekunden-, 60-Minuten- und 12-Stunden-Zähler eine Datumsanzeige und eine 24-Stunden-Anzeige an Bord. Das leistungsstarke Tutima 521 Werk, das diese Features umsetzt, wird von einem Innengehäuse aus Weicheisen vor dem Einfluss von Magnetfeldern geschützt. Das alles sind Merkmale, die von Robustheit und höchster Funktionalität zeugen.
Optisch interessant wird der M2 Chronograph allem voran durch das Zusammenspiel von weichen Rundungen und harten, gerade gezogenen Linien, die sich in der Gehäuseform und auf dem Blatt finden. Wie es sich für eine Bundeswehr-Uhr gehört, fällt außerdem der Kontrastreichtum des Zeitmessers auf. Sowohl vom schwarzen als auch vom dunkelgrünen Zifferblatt heben sich die breiten, weißen Indizes klar und deutlich ab. Abgesehen von der Zifferblattfarbe hat der Kunde auch bezüglich des Armbands die Qual der Wahl: Darf es ein Chronograph am Stahlband oder doch ein Modell am Kevlar-Armband sein? Beide Optionen finden Anklang, wobei die Kevlar-Variante betont sportlich daherkommt, während das Gliederarmband vermehrt die elegante Seite des Zeitmessers zum Vorschein bringt.
Junghans Bundeswehr Chronograph
Angelehnt an den J88 Chronographen aus den 60er Jahren, besitzt der Pilot Chronoscope Flieger-Chronograph von Junghans, den es heute zu kaufen gibt, die charakteristische zwölfeckige Lünette seines Vorgängers und macht diesem auch darüber hinaus alle Ehre. Hier finden sich ein DLC-beschichtetes Edelstahlgehäuse, makellos entspiegeltes Saphirglas und das präzise Automatikwerk Kaliber J880.4 zu einer Bundeswehr-Uhr zusammen, die so einiges auf Lager hat. Der Pilot Chronoscope Chronograph besitzt sowohl 30-Minuten-Zähler als auch kleine Sekunde und erhält durch die Hilfszifferblätter einen durch und durch funktionalen Look. Wasserdicht bis 10 bar, garantiert der Zeitmesser durch die mit umweltfreundlicher Leuchtmasse versehenen Zeiger und Indizes stets beste Ablesbarkeit.
Die Produktlinie beinhaltet verschiedene Ausführungen, die sich im Hinblick auf Gehäuse- und Zifferblattfarbe sowie auf das Band unterscheiden. So gibt es den edlen Zeitmesser zum Beispiel mit silbernem Gehäuse und schwarzem Blatt, in einer ansprechenden Braun-Schwarz-Kombination und in schlichter, anthrazitfarbener Gestaltung. Das nostalgisch anmutende Design wird jeweils von einem Lederband abgerundet, das entweder mit oder ohne auffällige Vernietung zu haben ist.
Allgemeine Merkmale
Die Militäruhren von heute verbinden die Errungenschaften der traditionellen Handwerkskunst mit innovativen Ansätzen und modernen Technologien, um das Beste aus beiden Zeiten in den Einsatzzeitmessern zu vereinen. Folglich treffen beispielsweise speziell gehärtete Gehäusematerialien, Anti-Kondensationstechnologien und fortschrittliche Strategien zur Vermeidung von Spiegelungen auf altbewährte Erfolgsuhrwerke und Funktionen, die die Uhrenbranche seit vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten so oder so ähnlich kennt.
Als wesentlicher Bestandteil der militärischen Ausrüstung entspricht jede Bundeswehr-Uhr einem unverzichtbaren Hilfsmittel, auf das der Soldat im Einsatz angewiesen ist. Anders als in vielen anderen Bereichen, dient die Uhr bei der Bundeswehr nicht als Statussymbol, Schmuckstück oder schickes Accessoire, sondern ist ein Gebrauchsgegenstand, der unkompliziert und zuverlässig funktionieren muss - und das auch unter extremen Bedingungen.
Spezifische Anwendungsbereiche
Die Funktionen, mit denen eine militärische Uhr ausgestattet ist, entsprechen stets den Anforderungen ihres Einsatzgebiets. Bei militärischen Pilotenuhren handelt es sich um Messinstrumente mit Chronographenfunktion, die möglichst leicht bedienbar sind und den Piloten am Steuer der Luftfahrzeuge somit nicht unnötig aufhalten. Moderne Bundeswehr-Uhren, die über den Wolken zum Einsatz kommen, besitzen oft einen Flyback-Mechanismus. Daraus folgt, dass der Soldat den entsprechenden Druck nur ein einziges Mal betätigen muss, um einen Stoppvorgang zu beenden, den Zeiger auf Null zu stellen und einen neuen Messvorgang zu starten. Zum Vergleich: Bei Chronographen ohne Flyback-Funktion sind hierfür drei Knopfdrucke nötig. Zusätzlich verfügen manche Fliegerchronographen über eine zweite Zeitzone.
Die Mitglieder der Marine und maritimer Einsatzgruppen benötigen selbstverständlich wasserdichte Tauchermodelle, von denen die Uhrzeit auch unter Wasser eindeutig abgelesen werden kann. In vielen Fällen verrät eine Skala auf dem Zifferblatt - die sogenannte Tiefenanzeige -, in welchen Tiefen sich der Soldat gerade aufhält.
Und dann sind da natürlich noch die typischen Felduhren für das Heer an Land. Solche Uhren sind zumeist leicht und handlich, sodass sie ihren Träger nicht behindern oder stören, weisen eine enorme Stoß- und Kratzfestigkeit auf und verfügen nicht selten über einen integrierten Kompass sowie über einen Sekundenstopp zum Zweck der exakten Synchronisation unter den Truppenmitgliedern. Je nach Einsatzgebiet müssen sie zudem resistent gegen Magnetfelder sein und heftigen Temperaturunterschieden standhalten können.
Über alle drei Kategorien - Taucheruhren, Fliegeruhren und Felduhren - hinweg, existieren Modelle mit GPS, Uhren mit Solarzellen zur Energiegewinnung und vereinzelt Ausführungen mit Datumsanzeigen. Zudem achten Hersteller bei der Produktion von Militärzeitmessern immer auf nicht-reflektierende Oberflächen und arbeiten in aller Regel mit leuchtenden Ziffern und Indizes.
Design und Ästhetik
Viele Uhrenfans sind sich einig: In ihrer Schlichtheit und Sportlichkeit besitzen Militäruhren eine ganz besondere Ästhetik, und das obwohl die Ästhetik bei ihrer Entwicklung eher eine untergeordnete Rolle spielt. So wird bei den Gehäusen zum Beispiel nicht unbedingt auf die edelsten und teuersten, sondern auf die leichtesten und zugleich robustesten Materialien gesetzt. Genutzt werden unter anderem Kunststoffe, Verbundwerkstoffe und Titan. Feine Glieder oder Verzierungen sucht man bei den Armbändern vergeblich, denn auch diese sind rein am praktischen Nutzen orientiert. Der Großteil der Uhren für die Bundeswehr wird am Nylon-, Kunststoff-, Leder- oder Textilband getragen, deutlich seltener findet man Metallbänder mit groben, massiven Gliedern vor.
Jedes Design ist abgesehen von der Robustheit auf die ideale Ablesbarkeit ausgerichtet. Wie schon erklärt, arbeiten die Hersteller daher mit übergroßen Ziffern, breiten Indizes und scharfen Kontrasten in der Farbgebung. Zusätzlich wird das Glas natürlich entspiegelt und es gibt immer wieder innovative Designidee, die das Ablesen unter erschwerten Bedingungen erleichtern sollen. Das beste Beispiel hierfür sind die zuvor in diesem Artikel vorgestellten Sinn Bundeswehr-Uhren, bei denen Spiegelungen durch die Integration eines Flüssigkeitsbads, in dem Zeiger und Indizes liegen, minimiert werden.
Zusätzliche Funktionen und Zubehör
Der Klassiker unter den Funktionen einer Militäruhr ist die Timer- beziehungsweise Chronographenfunktion. Sie ermöglicht es dem Träger, Zeiträume präzise und per Knopfdruck zu messen. Das ist je nach Produkt weit über die volle Minute hinaus möglich. Manche Zeitmesser können Messungen über bis zu zwölf Stunden hinweg umsetzen. Im militärischen Einsatzalltag ist diese Funktion natürlich von großer Bedeutung, schließlich geht es hier immer wieder darum, "zur richtigen Zeit am richtigen Ort" zu sein, sich innerhalb der Einheit zeitlich aufeinander abzustimmen und strikte Zeitpläne einzuhalten.
Eine wichtige, wenn auch technisch wesentlich simpler daherkommende Funktion erfüllt das Glas einer Bundeswehr-Uhr. Das Glas schützt das Zifferblatt, nimmt Einfluss auf die Ablesbarkeit und ist ein absolut unverzichtbarer Bestandteil einer jeden Uhr. Bei der Produktion von Militäruhren entscheiden sich viele Hersteller gezielt für Saphirglas, wie es in der Uhrenindustrie sehr häufig verwendet wird. Dieses Material birgt zahlreiche Vorteile. Es ist recht unempfindlich und zerkratzt nicht so leicht, gilt als relativ bruchsicher und kann entspiegelt werden, sodass es keine unerwünschten Reflektionen hervorruft. Mineral- und Hesalitgläser sind zwar günstiger, jedoch erheblich kratzempfindlicher.
Bedeutende Schutzfunktionen erfüllen daneben Elemente, die sicherstellen, dass kein Wasser ins Gehäuse gelangen kann. Dafür sorgen mitunter Dichtungen und doppelte Verschraubungen an Krone und Gehäuseboden. Besitz die Uhr Chronographendrücker, müssen natürlich auch diese abgedichtet und fest verschraubt werden, damit Feuchtigkeit von außen dem Werk im Inneren der Uhr nichts anhaben kann.
Militärische Vorschriften und Standards
Abschließend beschäftigen wir uns in aller Kürze damit, wie genau die Bundeswehr überhaupt entscheidet, welche Zeitmesser sie in ihre offizielle Ausrüstung aufnimmt. Der Beschaffungsprozess eines jeden Ausrüstungsgegenstands beginnt mit einer Ausschreibung. Diese listet die Anforderungen an das gesuchte Produkt auf und basiert auf den sogenannten Lastenheften, einer verbindlichen Sammlung der Anforderungen an militärische Versorgungsgegenstände der deutschen Bundeswehr.
Auf die Ausschreibung können Hersteller, die entsprechende Produkte im Sortiment haben oder konzeptionieren, reagieren und sich sozusagen darum "bewerben", die Produktion für die Bundeswehr übernehmen zu dürfen. Bekommen sie den Zuschlag, folgt ein Auftrag und die offizielle Zusammenarbeit beginnt.
Welche Vorschriften konkret gelten und welche Standards angesetzt werden, unterscheidet sich von Land zu Land und teils auch von Einheit zu Einheit. Eine Uhr, die die Bundeswehr von sich überzeugen kann, muss also beispielsweise nicht zwingend auch für die U.S. Army geeignet sein. Dennoch gibt es natürlich große Überschneidungen, weshalb zum Beispiel die Blancpain Fifty Fathoms zwar für französische Streitkräfte entwickelt, aber später auch von der Bundeswehr bezogen wurde.
Fazit
Militäruhren sind präzise Zeitmessinstrumente, die sich im Design auf das Wesentliche und Praktische konzentrieren, die höchstmögliche Robustheit aufweisen und ihre Zuverlässigkeit auch unter widrigsten Bedingungen beweisen. Sammler, die sich für das Militär begeistern und eine Bundeswehr-Uhr ihr Eigen nennen möchten, sollten sich einen Überblick über mögliche Bezugsquellen und beliebte Modelle verschaffen, Preise vergleichen und sich vorab Gedanken darüber machen, welche Eigenschaften und Merkmale ihre militärische Traumuhr mitbringen sollte. Soll die Militäruhr als Wertanlage fungieren, möchten wir an dieser Stelle auf unseren Artikel "Uhren als Wertanlage" verweisen, der allerlei nützliche Tipps für Investoren bereithält.