Ob Rolex Submariner, Rolex GMT-Master II, Rolex Daytona oder ein anderes begehrtes Modell der Schweizer Marke: Wer eine Rolex direkt beim Konzessionär und somit zum Listenpreis erwerben möchte, muss mit Wartezeiten rechnen. Der erste Schritt zur eigenen Luxusuhr führt damit über die Rolex Warteliste. Wir erklären, was es mit diesen Listen auf sich hat, wie lange die Wartezeit auf verschiedene Modelle ausfällt und welche Bedeutung autorisierten Rolex-Händlern diesbezüglich zufällt.
Warum sind Rolex-Uhren so begehrt?
Dass es mit Wartezeiten einhergeht, wenn man eine Rolex Uhr kaufen möchte, liegt an der großen Beliebtheit der legendären Rolex Modelle. Rolex produziert pro Jahr nur vergleichsweise geringe Stückzahlen, die den Markt nicht einmal annähernd sättigen. Sprich: Die Nachfrage ist chronisch extrem viel höher als das Angebot.
Doch warum sind die luxuriösen Uhren des Schweizer Herstellers überhaupt so gefragt? Über die Jahrzehnte hinweg hat sich Rolex einen schier unvergleichlich guten Ruf erarbeitet. Die Uhren der renommierten Marke gelten weltweit als unglaublich hochwertig, technisch einwandfrei und designstark Zusätzlich haben sie sich als äußerst wertstabil erwiesen, was Rolex Produkte auch für Investoren interessant macht.
Eine Rolex am Handgelenk fungiert als aussagekräftiges Statussymbol, dessen Wert den Kaufpreis für den Träger oftmals weit übersteigt. Eine Rolex Daytona, Rolex Submariner oder Rolex GMT-Master II zu tragen, ist ein unübersehbares Zeichen von Erfolg, Stil und gutem Geschmack. Deshalb entscheiden sich viele Käufer nicht "nur" aufgrund der technischen Eigenschaften, sondern vor allem auch aufgrund der Aussagekraft und Außenwirkung für eine Rolex.
Uhrenkenner wissen: Alleine der Name Rolex lässt viele Herzen augenblicklich höherschlagen. Die Marke steht für puren Luxus und ist auf der ganzen Welt so bekannt und gefragt, dass man bei Rolex Modellen durchaus auch den Markennamen mitbezahlt. Steht "Rolex" drauf, sind viele Menschen ohne Umschweife bereit dazu, große Summen zu bezahlen - denn der Name spricht für sich.
Darüber hinaus hat sich Rolex ein breitgefächertes Marketing-Netzwerk voller namhafter Kooperationspartner aufgebaut. Die Stars aus Sport, Kunst, Kultur und der Unterhaltungsbranche, die sich mit Rolex Modellen zeigen, treiben die Beliebtheit der Uhren ebenfalls in die Höhe und wecken selbst bei Menschen, die an und für sich wenig mit Zeitmessern am Hut haben, Interesse.
Daneben regt auch die "Knappheit" der Zeitmesser an sich das Kaufinteresse bei vielen Kunden an. Die Tatsache, dass bestimmte Rolex Modelle so schwer zu bekommen sind, treibt den Wunsch, eine solch exklusive Uhr zu besitzen, bei so manchem Sammler zusätzlich voran.
Aus all diesen Faktoren ergibt sich im Gesamten eine Beliebtheit, wie sie nur wenige andere Uhrenmarken genießen. Im Resultat entstehen dadurch je nach Modell lange Zeiten des Wartens, über die man sich als Kunde im Klaren sein sollte. Denn "einfach mal so" kommt man nicht an eine exklusive Rolex.
Was ist die Rolex Warteliste?
Die Rolex Warteliste ist eine Liste, auf der Rolex-Händler die Interessenten für die einzelnen Modelle eintragen können. Ist die nachgefragte Uhr also aktuell nicht zum sofortigen Kauf verfügbar - was in der Regel der Fall ist -, kann der Konzessionär den Kunden auf diese Liste setzen und hat so für sich vermerkt, dass der jeweilige Uhrenfan diese Uhr zu gegebener Zeit kaufen möchte.
Aber Achtung: Ein "Platz" auf der Warteliste bedeutet keinesfalls, dass man garantiert eine Rolex Uhr erhält. Unter Umständen bleibt man für Jahre auf der Liste, ohne jemals eine reelle Chance auf das gewünschte Modell gehabt zu haben - die ganze Wartezeit war in diesem Fall umsonst.
Um Enttäuschungen vorzubeugen, ist es daher wichtig, sich mit der genauen Funktionsweise der Rolex Warteliste zu befassen. Interessenten sollten wissen, dass die Aufnahme in die Warteliste keiner Zusage zu einem späteren Verkauf der Uhr darstellt. Denn: Wer letztendlich das Privileg hat, eine Rolex Uhr zu kaufen, bestimmen unterschiedliche Faktoren, die wir im weiteren Verlauf dieses Artikels selbstverständlich noch genauer beleuchten.
Der Prozess der Aufnahme in die Rolex Warteliste
Wer sich noch nie mit dem Thema beschäftigt hat, stellt sich die Sache mit der Rolex Warteliste vielleicht wie folgt vor: Man meldet bei einem Konzessionär Interesse an einer Rolex bestimmter Referenz an, dieser nennt eine präzise Wartezeit, schreibt den Kunden auf einen festen Platz auf der Liste und liefert die Uhr, sobald der Kunde an der Reihe ist. Leider läuft es in der Realität nicht so ab.
In der Wahl der Kunden, die ihre gewünschte Rolex Uhr bekommen, sind die Händler nämlich mehr oder weniger frei. Der "Konzi" entscheidet also selbst, an wen er eine rare Uhr verkauft. Es gilt somit nicht zwingend "wer zuerst kommt, mahlt zuerst".
Dennoch: Lässt man sich erst gar nicht auf die Warteliste setzen, liegen die Chancen auf das erträumte Rolex Modell natürlich von vornherein bei null. Deshalb ist es auf alle Fälle ein sinnvoller Schritt, den Konzessionär des Vertrauens um das Hinzufügen des eigenen Namens zur Warteliste zu bitten. Der Prozess gestaltet sich dabei simpel: Man sucht einen oder bestenfalls mehrere Rolex-Händler auf und meldet dort ganz einfach Interesse an einer oder an mehreren Uhren an.
Die meisten Händler geben auf Nachfrage Auskunft zu ihrer Einschätzung der zu erwartenden Wartezeit. Gibt der Händler einige Monate an, ist das zunächst einmal ein gutes Zeichen und eine erfreuliche Nachricht. Es zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit dessen, dass tatsächlich ein Kauf zustande kommt, vergleichsweise hoch sein dürfte. Beträgt die angegebene Zeit des Wartens allerdings viele Jahre, steht mehr oder weniger in den Sternen, ob und wann man seine Traumuhr von Rolex tatsächlich in den Händen halten kann.
Zahlen von zehn Jahren und mehr sprechen häufig eher für den Versuch des Händlers, den Interessenten höflich zu vertrösten, als für eine ernsthafte Verkaufsabsicht. Das gilt vor allem dann, wenn die gefragte Uhr für gewöhnlich in kürzerer Zeit - zum Beispiel in "nur" zwei Jahren - beschafft werden kann. Es hängt also auch vom genauen Modell ab, welche Wartezeiten realistisch sind.
Da die Händler für gewöhnlich relativ gut darüber informiert sind, wann und wie oft die verschiedenen Rolex Modelle an sie geliefert werden, sind auch extrem ungenaue oder ausbleibende Angaben zur Wartezeit tendenziell als schlechtes Zeichen zu werten. Ein "Konzi", der überhaupt keine Aussage dazu trifft, wie lange man ungefähr wird warten müssen, hat womöglich nicht vor, dem vor ihm stehenden Kunden zur Wunschuhr zu verhelfen.
Die Wartezeit auf eine Rolex: Wie lange dauert es wirklich?
Wie bereits erwähnt, wird die Wartezeit auf eine Uhr von Rolex von verschiedenen Faktoren bestimmt, zu denen mitunter die Beziehung zum Händler und die Kaufhistorie des Kunden, aber auch die Zahl an Uhren, die von der jeweiligen Referenz pro Jahr angefertigt werden, gehören. Mit diesen Einflussfaktoren beschäftigen wir uns später in diesem Artikel im Detail. Im Folgenden widmen wir uns zunächst einmal den durchschnittlichen Wartelisten-Zeiten in Bezug auf einige der bekanntesten und begehrtesten Rolex Uhren.
Aktuelle Wartezeiten für wichtige Modelle
Rolex Submariner
Die Rolex Submariner, die 1953 erstmals vorgestellt wurde, gehört ganz eindeutig zu den Ikonen unter den Rolex Uhren und steht bei Sammlern und Anlegern entsprechend hoch im Kurs. Die Uhr, die ihr neustes "Update" 2021 erhielt und seither mit 41 mm Durchmesser produziert wird, ist insbesondere in der Stahl-Variante heißbegehrt und sowohl mit als auch ohne Datumsanzeige erhältlich.
Eine Submariner "No Date" - also ohne Anzeige des Datums - ist oftmals etwas leichter zu haben als ihre Äquivalente mit Datumsanzeige. Warum? Ganz einfach: Die meisten Kunden bevorzugen die Version mit Datum. Da Händler abhängig von der Größe ihres Geschäfts jährlich zwischen zehn und zwanzig Stück der "No Date" erhalten, beträgt die Wartezeit normalerweise maximal sechs Monate. Vereinzelt kann man sogar richtiges Glück haben und an einen "Konzi" geraten, der die "No Date" auf Lager hat und (fast) ohne Wartezeit verkauft.
Die stählerne Submariner "Date" mit der Referenz 126610LN wird in höherer Stückzahl produziert, aber auch deutlich stärker nachgefragt. Daraus resultiert eine Wartezeit, die im Schnitt ebenfalls zwischen drei und sechs Monaten liegt.
Deutlich länger wartet man unter Umständen auf die Rolex Submariner "Hulk", "Starbucks" oder "Bluesy" aus Stahl beziehungsweise Stahl und Gelbgold. Möchte man eine dieser Uhren erwerben, muss man sich auf Wartezeiten von mindestens sechs bis hin zu ganzen 18 Monaten einstellen. Der Händler erhält pro Jahr nämlich lediglich fünf bis zehn dieser Modelle, die in derselben Zeit natürlich deutlich häufiger angefragt werden.
Und damit ist die Spitze des Eisbergs noch nicht erreicht! Auf Submariner Modelle aus Weißgold oder Gelbgold wartet man gut und gerne bis zu drei Jahre lang. Von der weißgoldenen "Smurf" mit blauem Zifferblatt werden pro Jahr schließlich nur ein bis zwei Exemplare an den "Konzi" geliefert. Als Neukunde sind die Aussichten darauf, eines der seltenen Modelle zu ergattern, daher ziemlich schlecht.
Rolex Datejust
1945 als erste Automatik-Armbanduhr mit Datumsanzeige veröffentlicht, gibt es die Rolex Datejust heute in drei Größen von 31 mm über 36 mm bis hin zu 41 mm Durchmesser. Die schicke Uhr für Damen und Herren ist größenabhängig mit dem Kaliber 3235 oder 2236 ausgestattet, wobei es sich um ein bewährtes Manufakturwerk handelt.
Die 31 mm Datejust Uhr wird eigentlich ausschließlich von Damen getragen, dementsprechend vergleichsweise wenig nachgefragt und vom ein oder anderen Händler gänzlich ohne Wartezeit herausgegeben. Möchte man möglichst schnell an eine Rolex kommen und ist flexibel, was das genaue Modell angeht, ist die Datejust mit 31 mm Durchmesser also eine attraktive Option.
Das Datejust Modell mit 36 mm Durchmesser ist da schon deutlich gefragter, zählt aber auch zu den Rolex Uhren, die in relativ hohen Stückzahlen beim "Konzi" landen. Auf die gängigen Referenzen aus Stahl, Stahl und Gelbgold oder Stahl und Roségold mit glatter oder geriffelter Lünette wartet man durchschnittlich maximal sechs Monate - manchmal auch nur wenige Wochen.
Die wahrscheinlich beliebtesten Datejust Uhren sind diejenigen mit 41 mm Durchmesser. Dank Auslieferungen von teils bis zu 60 Stück pro Jahr, hält sich die Zeit des Wartens hier dennoch in Grenzen. Sofern der Händler den Kunden nicht gänzlich unsympathisch findet, pendelt sich die Wartezeit auf eine 41er Datejust mehrheitlich bei unter sechs Monaten ein. Und es gibt eine weitere gute Nachricht: Man muss nicht zwingend Bestandskunde sein, um eines der Datejust Modelle über den Händler beziehen zu können.
Rolex Daytona
Müsste man sich entscheiden, welcher Rolex Uhr man den Titel einer Legende verleiht, wäre die Rolex Daytona sicherlich eine ernstzunehmende Anwärterin. Es verwundert daher kaum, dass die Uhr zu den Rolex Modellen gehört, auf die Interessenten mit am längsten warten müssen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass diese Aussicht Kunden nicht davon abhält, sich auf die Warteliste setzen zu lassen.
Wir starten mit der Rolex Daytona, die am zweit- bis drittschwersten zu bekommen ist: der Uhr aus Gelbgold mit grünem Zifferblatt und der Referenz 116508. Das Modell mit dem Spitznamen "John-Mayer-Daytona" lässt nicht selten über drei Jahre auf sich warten und ist für Neukunden eigentlich unerreichbar.
Fast genauso hoch ist die Wartezeit auf die Rolex Daytona "Panda" aus Stahl, insbesondere in der Ausführung mit weißem Blatt und schwarzen Totalisatoren. Die erwartete Wartezeit beläuft sich bei etwa zehn Stück, die jährlich an den Händler gehen, auf eineinhalb bis drei Jahre. Übrigens genau die Zeit, die man auch auf eine Referenz 116509 aus Weißgold sowie auf die Oysterflex-Uhren aus der berühmten Kollektion wartet.
Etwas niedriger liegen die Wartezeiten bei den Uhren aus Everose-Gold und Stahl-Gold, bei denen man sich mindestens sechs und maximal 18 Monate lang in Geduld üben muss. Möchte man eine Rolex Daytona Uhr kaufen und hat sich noch nicht auf eine bestimmte Referenz "eingeschossen", bieten sich diese Modelle zumindest vor dem Hintergrund der geringeren Wartezeit an.
Wir haben zuvor über die "John-Mayer-Daytona" gesprochen und diese als Daytona mit der zweitschlechtesten Verfügbarkeit bezeichnet. Es muss also eine Uhr geben, die noch schwerer zu bekommen ist: die Rolex Daytona Ref. 116506 aus feinstem Platin. Von dieser Uhr, die je nach Zifferblatt knapp über 70.000 € beziehungsweise knapp unter 77.000 € kostet, landet jedes Jahr nur ein Stück beim Händler, was die durchschnittliche Wartezeit von über fünf Jahren erklärt. Es versteht sich von selbst, dass ausschließlich altbekannte Kunden mit 1A-Kaufhistorie in Betracht gezogen werden, wenn es darum geht, wer eine solche Uhr kaufen darf.
Tatsächlich gibt es noch ein weiteres Rolex Daytona Modell, das sich in Sachen Verfügbarkeit mit der eben vorgestellten Uhr aus Platin messen kann. Die Rede ist von der Daytona mit Meteorit-Ziffernblatt. Egal ob aus Weiß-, Rosé- oder Gelbgold: Wie lange es dauert, eine dieser Rolex Uhren zu ergattern, lässt sich nicht wirklich vorhersehen. Denn der Zeitmesser wird in so geringer Stückzahl gefertigt, dass nicht einmal jeder Konzessionär eine solche Uhr pro Jahr erhält. Klar ist deshalb: An eine Meteorit-Daytona kommt man nur mit reichlich Glück, guten Beziehungen und einem langen Atem.
Rolex GMT-Master II
Es gibt wohl kaum einen Uhrenliebhaber, der nicht schon einmal davon geträumt hat, eine Rolex GMT-Master II in seine Sammlung aufnehmen zu können. Die Rolex Uhren, die 1954 in erster Referenz erschienen, beherbergen heute ein Kaliber 3285 Werk und sind in zahlreichen Versionen erhältlich, die sich in Bezug auf die Produktionsmenge, die Beliebtheit und die Wartezeit teils deutlich unterscheiden.
Eines der GMT-Maste II Modelle, über die am meisten berichtet wurde, ist die Rolex GMT-Master II "Pepsi". Die Uhr aus Stahl mit zweifarbiger Lünette in Blau und Rot landet jährlich etwa 12- bis 25-fach beim Händler und ist gegebenenfalls auch für Neukunden binnen 18 Monaten erhältlich. Dasselbe gilt für die vollgoldene "Rootbeer"-Version mit braun-schwarzer Lünette, die zwar in geringerer Stückzahl aufgelegt, aber auch deutlich weniger nachgefragt wird.
Entscheidet man sich stattdessen für die Bicolor-"Rootbeer", reduziert sich die Wartezeit auf maximal ein Jahr. Dieselbe Zeit wartet man in etwa auf eine "Batman" Uhr, die an der blau-schwarzen Lünette zu erkennen ist.
Mit einer längeren Wartezeit ist bei der Ausführung "Sprite" zu rechnen. Diese Uhr besitzt eine Lünette in Schwarz und Grün, die mindestens ein Jahr, eher zwei Jahre auf sich warten lässt. "Sprite"-Modelle sind bislang (noch) eher Bestandskunden vorbehalten, wobei nicht auszuschließen ist, dass man die Uhr auch als Neukunde erwerben kann, wenn man das Glück auf seiner Seite hat.
Lässt man sich für eine "Pepsi" aus Weißgold auf die Rolex Warteliste setzen, befinden sich die Wartezeiten in gänzlich anderen Dimensionen. Händler bekommen nur ein bis zwei Uhren dieses Typs pro Jahr, wodurch sich die Wartezeit im Schnitt auf über drei Jahre beläuft.
Noch mehr Geduld braucht man, wenn man die "Pepsi" mit Meteorit-Zifferblatt kaufen möchte. Diese Uhr ist eine solche Seltenheit, dass so mancher Händler sie nur alle paar Jahre einmal zu Gesicht bekommt. Das Modell aus edlem Weißgold ist somit nur etwas für Interessenten, die mit unbestimmten Zeiten auf den Wartelisten von fünf Jahren und mehr leben können.
Rolex Oyster Perpetual
Menschen, die konkret nach einer günstigen Rolex suchen, wird oft dazu geraten, eine Rolex Oyster Perpetual zu kaufen. Tatsächlich gehören diese Modelle - je nach Größe und genauer Ausführung - zu den Rolex Uhren mit dem niedrigsten Preis. Zumindest dann, wenn man sie beim Händler zum Listenpreis kaufen kann. Die Uhren, die in einer ersten Referenz 1931 veröffentlicht wurden, sind in insgesamt fünf Größen von 26 mm bis 41 mm zu haben.
Die Oyster Perpetual Zeitmesser in den drei kleineren Größen - 26 mm, 28 mm und 34 mm - werden als Damenuhren geführt und erfahren folglich eine vergleichsweise geringe Nachfrage. Das bedeutet, dass ihre Verfügbarkeit in aller Regel überdurchschnittlich gut ist. Es kann durchaus sein, dass die filigrane Rolex Uhr beim Konzessionär des Vertrauens auf Lager ist und gekauft werden kann - ganz ohne Warteliste. Somit ist diese Uhr auch eine interessante Option für Neukunden, die sich über einen ersten unkomplizierten Kauf mit dem Händler "bekanntmachen" möchten.
Mit Stückzahlen von fünf bis zehn Uhren, die jedes Jahr beim Händler eingehen, ist die Oyster Perpetual mit 36 mm Durchmesser nicht im Überfluss vorhanden. Sie ist allerdings auch weniger beliebt wie das 41er-Modell, auf das wir gleich im Anschluss zu sprechen kommen. Lässt man sich auf die Warteliste für die 36 mm Variante setzen, bekommt man aktuell üblicherweise binnen sechs bis zwölf Monaten die Gelegenheit, sie zu kaufen. Zumindest dann, wenn man nicht ausgerechnet ein Modell mit Ziffernblatt in Tiffany-Blau präferiert. In dieser Farbgebung ist die Uhr nämlich seit jeher am schwersten zu bekommen.
Genau wie bei der 36er-Ausführung beträgt die Zeit auf der Warteliste für die Rolex Oyster Perpetual mit 41 mm Durchmesser sechs bis zwölf Monate. Monatlich kommen beim Händler zwar ein bis zwei Exemplare herein, seit einigen Jahren lässt sich aber auch ein wieder ansteigendes Interesse beobachten. Unter langjährigen Sammlern ist die Oyster Perpetual jedoch selbst in dieser Größe nicht das begehrteste Rolex Modell, weshalb es sich auch für Neukunden lohnen kann, sich auf die Wartelisten setzen zu lassen.
Rolex Yacht-Master
Eleganz, Sportlichkeit und Schnörkellosigkeit: Die Rolex Yacht-Master vereint diese Eigenschaften seit 1992 in einer Uhr, die zu kaufen sicher zu den Zielen vieler Sammler und Uhrenliebhaber gehört. Dank vielfältiger Ausführungen in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenen Armbändern treffen die Rolex Modelle aus der Yacht-Master-Reihe den Geschmack recht vieler Menschen und sind trotz ihrer stolzen Preise alles andere als unbeliebt. Die Uhren, die manchmal auch als "teurere Submariner" bezeichnet werden, werden in der etwas schmaleren 37 mm Version auch gerne von Damen getragen und sind fraglos in die Kategorie der etwas spezielleren, preisintensiven Rolex Uhren einzuordnen.
Im direkten Vergleich zu Rolex Submariner, Datejust und GMT-Master II wirken die Wartelisten für die Yacht-Master fast schon leer. Das gilt vor allem für die 37 mm Uhren, die aus Stahl, Roségold oder als Bicolor-Modell zu haben sind. Zumeist sind nicht mehr als fünf Stück einer Referenz beim Händler vorzufinden, doch die allgemein eher geringe Nachfrage drückt die Wartezeit, sodass diese die 6-Monats-Marke zumeist nicht wesentlich überschreitet. Erwischt man einen günstigen Zeitpunkt, kommt man gegebenenfalls selbst als Neukunde ohne Wartelisten aus und kann die Uhr direkt kaufen.
Ein solcher Sofort-Kauf ohne Wartelisten ist beim 40er-Modell der Rolex Yacht-Master eher unwahrscheinlich. Die Modelle in mittlerer Größe erfahren schließlich merklich mehr Nachfrage. Trotzdem werden sie alles in allem noch immer wesentlich seltener gekauft, als es zum Beispiel bei der Rolex Submariner der Fall ist. Für Interessenten bedeutet das konkret: Zur Yacht-Master Traumuhr von Rolex führen im Schnitt sechs bis zwölf Monate auf der Warteliste, und zwar unabhängig davon, ob man ein Modell aus Stahl oder Roségold bevorzugt. Beide Materialvarianten werden zudem zumeist auch Neukunden ohne Kaufhistorie vom jeweiligen Händler angeboten.
Neben den Modellen am Edelmetallband beinhaltet die Yacht-Master Kollektion einige Referenzen mit Oysterflex-Armband. Bei diesen unterscheiden sich die jährlichen Stückzahlen, die an die Händler gehen, und die Wartezeiten nochmals. Sowohl die 40er als auch die 42er Oysterflex-Uhren landen pro Jahr etwa ein- bis dreifach beim Konzessionär. Bei gleichzeitig eingeschränkter Nachfrage steht man für ein solches Exemplar - egal ob mit Gehäuse aus Roségold, Gelbgold oder Weißgold - zwischen sechs und 18 Monate auf der Warteliste. Dabei wird - je nach Anfragelage - nicht jeder Händler sofort dazu bereit sein, an einen Neukunden zu verkaufen. Möglich ist ein Kauf ganz grundsätzlich, aber nicht zwingend ausschließlich für Bestandskunden, die bereits ein kleines oder größeres Vermögen in die Ware des Händlers investiert haben.
Rolex Yacht-Master II
Wird über die Yacht-Master-Reihe gesprochen, dürfen natürlich die Rolex Yacht-Master II Uhren nicht vergessen werden. Diese Zeitmesser wurden der Öffentlichkeit 2007 erstmalig präsentiert und zunächst aus Gelbgold, später auch aus Roségold und schließlich sogar aus Stahl gefertigt. Ihr Herzstück ist das Kaliber 4161, das den Chronographen mit einem einstellbaren Countdown mit Flyback-Funktion ausstattet. Das macht das Werk zu einem der komplexeren Rolex Kaliber, das Uhrenfans mit seiner Funktionalität zum Staunen bringt.
Im Falle der Yacht-Master II führt die technische Raffinesse nicht zu einer gewaltigen Nachfrage. Betrachtet man die Zahlen, so fällt die Yacht-Master II eher in die Kategorie der tendenziell unbeliebten Rolex Modelle. Denn Kunden, die sich für diese spezielle Uhr interessieren, tauchen beim Händler eher selten auf. Das ist auch Rolex aufgefallen, was dazu führte, dass nur noch wenige dieser Uhren hergestellt werden. So mancher Konzessionär erhält nicht einmal eine einzige der sportlichen Rolex Uhren pro Jahr.
Hat man sich als Kunde aber nun vorgenommen, genau diese Uhr zu kaufen, ist es trotz allem ratsam, bei den Händlern nachzufragen. Falls zufällig eine Yacht-Master II aus Gelb-, Weiß- oder Roségold auf Lager ist, kann man sie selbst als Neukunde unter Umständen sofort mitnehmen. Ist hingegen kein Modell beim Händler, ist es fraglich, ob er eines bestellen möchte und kann. Zum einen ist nicht garantiert, dass die Zeitmesser überhaupt bei Rolex lagernd sind, zum anderen wird sich der Händler bezüglich der Verbindlichkeit des Interessenten genauer informieren. Schließlich möchte er die Uhr - wenn er sie denn bestellt und bekommt - sicher verkauft wissen und damit ausschließen, dass er sich einen sündhaft teuren "Ladenhüter" ins Haus holt.
Ob man bei den Händlern im individuellen Umkreis eine Yacht-Master II bekommen kann, ist also letztendlich eine Sache des Zufalls. Händler, die ein Exemplar auf Lager haben, werden es vermutlich liebend gerne verkaufen - ganz gleich ob an Neu- oder Bestandskundschaft. Aufgrund der geringen Produktionsmenge ergibt es jedoch in jedem Fall Sinn, sich nicht auf ein Material festzulegen - das verbessert die Chancen.
Rolex Sky-Dweller
Als neuste Kollektion aus dem Hause Rolex erregte die Sky-Dweller selbstverständlich jede Menge Aufmerksamkeit. Die funktionsbepackte Uhr im klassischen Look verfügt über eine Monats-, Datums- und 24-Stunden-Zeitanzeige, was von dem komplexen Manufakturkaliber 9001 ermöglicht wird.
Wer keine besonderen Präferenzen bezüglich des Materials hat und möglichst kurz warten möchte, sollte nach einer Sky-Dweller in "Rolesor Gelbgold" fragen. In dieser Ausführung ist die Uhr nämlich besser verfügbar als zum Beispiel aus Stahl, was in diesem Fall bedeutet, dass die Wartezeit bei drei bis sechs Monaten liegt.
Verglichen damit wartet man auf eine Stahl-Version recht lange. Hier beträgt die Wartezeit bis zu drei Jahre und gleicht damit der Zeit, die eine Sky-Dweller aus reinem Gelbgold auf sich warten lässt. Bei beiden Modellen werden Anfragen von Neukunden von der Mehrheit der Händler nicht berücksichtigt. Man muss also schon Bestandkunde sein - und die nötige Geduld haben -, um sich eine solche Uhr sichern zu können.
Was die Zeit des Wartens betrifft, so ordnen sich die Exemplare aus Everosegold im Mittelfeld ein. Sie kann man als Bestandskunde binnen zwölf bis 18 Monaten bekommen, wobei es auch als Neukunde nicht aussichtslos sein muss, sich auf die Warteliste setzen zu lassen.
Genau wie die Yacht-Master gibt es auch die Rolex Sky-Dweller optional am Oysterflex-Band, und zwar mit Lünette und Zifferblatt aus Gelb- oder Roségold. Mit diesem Armband werden die Uhren erst seit 2021 hergestellt, dennoch wartet man als Stammkunde selten länger als eineinhalb Jahre darauf.
Rolex Explorer
Hinter der Rolex Explorer steckt eine vielfach erzählte Geschichte: Bei der Erstbesteigung des Mount Everest hatte Sir Edmund Hillary eine ganz besondere Uhr bei sich. Sein Zeitmesser wurde von Rolex eigens für dieses wichtige Ereignis angefertigt. Heute wird Hillarys Uhr als "Ur-Explorer" bezeichnet, denn sie war der Grundstein, auf dem die später veröffentlichten Rolex Explorer Modelle für Jedermann aufbauten. Bis heute sind die Explorer Produkte als Zeitmesser für Bergsteiger und Forscher auf Expedition bekannt, die auch widrigen Bedingungen standhalten und zuverlässig gute Dienste leisten.
Auch wenn die Größe bei diesen Rolex Modellen mit nur 36 mm Durchmesser gering ausfällt, wird die Explorer durchaus auch von Männern gerne getragen. Stellt man sie jedoch anderen Rolex Stahl-Modellen gegenüber, fällt auf, dass die Beliebtheit der Explorer Uhren nicht so groß ist, wie man vielleicht erwarten würde. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass Rolex mittlerweile weniger Exemplare - genauer gesagt maximal zwölf - pro Jahr an die Händler herausgibt. Als Kunde hat man nichtsdestotrotz die Möglichkeit, innerhalb von maximal einem Jahr an eine Rolex Explorer zu kommen, und zwar selbst dann, wenn man nicht zur Stammkundschaft der besuchten Händler gehört.
Die Rolle autorisierter Rolex-Händler in der Wartelistenverwaltung
Kommen wir noch einmal genauer darauf zu sprechen, welche Rolle den Rolex Händlern bei der Verwaltung der Wartelisten zufällt. Wie zu Beginn dieses Artikels bereits kurz angesprochen, sind die Konzessionäre nicht dazu verpflichtet, eine neu gelieferte Uhr an denjenigen, der sich als erstes auf die Warteliste setzen ließ, zu verkaufen. Stattdessen ist es den Händlern größtenteils selbst überlassen, zu entscheiden, wem sie ein begehrtes Modell anbieten. So kommt es, dass man unter Umständen keine Rolex verkauft bekommt, auch wenn man schon sehr lange auf sämtlichen Wartelisten steht.
Mehr noch: Grundsätzlich hat ein "Konzi" nicht einmal die Pflicht, jeden Interessenten in die Warteliste aufzunehmen. Auch wenn das nicht allzu oft passiert, könnte er sich jederzeit dazu entschließen, einen potenziellen Kunden erst gar nicht als Interessenten zu vermerken oder wieder von der Liste zu streichen. Denn die Listen werden nicht von Rolex selbst geführt und verwaltet - das alles obliegt dem Händler.
Somit wird auch verständlich, weshalb eigentlich der Begriff "Interessentenliste" der korrekte wäre. Bei einer Warteliste geht man schließlich von einer Belieferung in der Reihenfolge, in der die Namen auf der Liste gelandet sind, aus. Und genau das ist bei der "Rolex Warteliste" eben nicht der Fall.
Vor diesem Hintergrund ist unübersehbar, wie wertvoll eine gute Beziehung zu Rolex Händlern sein kann. Stellen wir uns einmal folgende Situation vor: Der Händler bekommt nach einem Jahr Wartezeit endlich fünf Rolex Uhren einer bestimmten Referenz geliefert. Ein Blick auf seine Liste verrät ihm, dass aktuell 25 Personen auf genau diese Uhr warten. Er muss eine Entscheidung treffen und wählen, wem er ein Exemplar verkauft. Falls auf der Liste sowohl Neu- als auch Bestandskunden notiert sind, wird er sich mit seinem Angebot natürlich zuerst an die Menschen richten, die er bereits als Kunden kennt und schätzt.
Wenn nicht ausreichend Exemplare vorhanden sind, um alle interessierten Bestandskunden abzudecken, wird sich der Händler höchstwahrscheinlich ansehen, in welchem Maße er in der Vergangenheit von den einzelnen Kandidaten profitiert hat. Hier kommt die Kundenhistorie ins Spiel. Der Händler prüft, wie regelmäßig die Interessenten bei ihm eingekauft und wie viel sie ausgegeben haben. Aller Wahrscheinlichkeit nach macht der Uhrenliebhaber, der bis dato die größten Summen in Schmuck und Uhren von diesem Juwelier investiert hat, das Rennen.
Etwas schwieriger dürfte es für den Verkäufer sein, eine Wahl zu treffen, wenn die Liste voller Neukunden ist. Diese kann er vermutlich schlechter einschätzen und auch nur schwer vorhersehen, ob sie nur einmalig bei ihm kaufen oder bei Zufriedenheit immer wieder auf ihn zurückkommen werden. Dann dürfte der Sympathie-Faktor nicht unerheblich sein. Der Konzessionär wird sich an die Gespräche mit den Interessenten erinnern und bewerten, welchen Eindruck diese auf ihn gemacht haben.
Falls er sich bei einem Kandidaten unsicher sein sollte, ob dieser die Uhr potenziell zügig wiederverkaufen möchte, streicht er den zugehörigen Namen ziemlich sicher durch. Denn: Der gewinnbringende Wiederverkauf einer seltenen Rolex Uhr unmittelbar nach dem Kauf ist ein Unding und kann dazu führen, dass man für lange Zeit keine rare Rolex mehr angeboten bekommt. Jeder, der seinen Ruf bei den Händlern nicht gefährden möchte, sollte von raschen Wiederverkäufen also besser die Finger lassen.
Ein heiß diskutiertes Thema rund um die Rolex Warteliste und Wege, an eine seltene Rolex zu kommen, bezieht sich auf sogenannte Beikäufe. Gemeint ist damit der Kauf anderer Produkte, der dann dazu führen soll, dass man in der Gunst des Konzessionärs steigt und bessere Chancen auf sein Wunschmodell von Rolex hat. Dass solche Beikäufe unter Umständen tatsächlich die erhoffte Wirkung entfalten können und sogar eine recht gängige Methode sind, eine schlecht verfügbare Rolex zu bekommen, ist eigentlich längst kein Geheimnis mehr. Trotzdem gilt: Nicht jeder Händler berücksichtigt Beikäufe im selben Maße und es ist nicht immer direkt ein Beikauf nötig, um der ersehnten Rolex ein Stückchen näher zu kommen. Tatsache ist aber sicherlich auch, dass Beikäufe dem ein oder anderen glücklichen Rolex-Besitzer dazu verholfen haben, seine Traumuhr kaufen zu können.
Die Frage danach, welche Rolle Händler im Hinblick auf die Rolex Warteliste spielen, lässt sich also ganz klar beantworten: eine riesige. Auch wenn sie sich im Verkauf nach grundlegend von Rolex vorgegebenen Anforderungen richten, entscheiden sie selbst, an wen sie was und wann verkaufen. Ein langjähriger, geschätzter Kunde wird einem Neukunden folglich fast immer vorgezogen werden - egal wer von beiden zuerst auf der Warteliste stand.
Gründe für die hohe Nachfrage nach Rolex-Uhren
Jedes Jahr werden bei Rolex circa 1,3 Millionen Uhren hergestellt. Eine Zahl, die zunächst nicht auf eine lange Wartezeit schließen lässt. Bei 1,3 Millionen müsste doch jeder genau das Modell abbekommen, das er sich wünscht - oder? Berücksichtigt man die weltweite Bekanntheit der Marke Rolex, erschließt sich, warum das nicht so ist. Rolex produziert zwar eine stattliche Anzahl an Uhren, diese reichen aber trotzdem bei Weitem nicht aus, um die Nachfrage zu bedienen. Diese ist ganz einfach nochmals um ein Vielfaches höher - das war vor Jahren schon so und wird sich in absehbarer Zeit vermutlich auch nicht ändern.
Verantwortlich dafür sind verschiedene Faktoren, die in diesem Beitrag bereits genannt wurden. Gemeint sind unter anderem der unvergleichlich gute Ruf der Marke, ihr weltweites Ansehen, die Symbolkraft einer Rolex Uhr, die clevere Marketing-Strategie und die Wartezeit auf Rolex Uhren selbst.
Mal ehrlich: Eine Uhr, die sofort verfügbar ist, muss nicht schlecht sein. Aber ein Modell, das auf Monate ausverkauft ist und auf das man aufgrund seiner Begehrtheit ein Jahr oder länger warten muss - nun, so eine Uhr muss ganz einfach überdurchschnittlich gut sein. Genau diese Überlegung findet bewusst oder unterbewusst in den Köpfen von Uhrenfans statt, wenn sie mit einer Wartezeit konfrontiert werden. Und dieses Prinzip greift selbstverständlich nicht nur in der Uhrenbranche, sondern quasi überall. Die meisten von uns gehen automatisch davon aus, dass ein Produkt, auf das man warten muss, die Wartezeit sicher wert ist.
Im Falle von Rolex ist diese Schlussfolgerung sicher nicht falsch. Jeder, der sich auch nur oberflächlich mit Uhren befasst hat, weiß: Zeitmesser von Rolex sind in Sachen Qualität kaum zu übertreffen. Rolex stellt seit Jahrzehnten Uhren her, die sowohl Uhrenfans ohne Fachwissen als auch Experten rundum von sich überzeugen können. Erwirbt man eine Rolex Uhr, muss man sich nicht fragen, ob diese hochwertig, funktional und langlebig ist - man weiß es mit Gewissheit. Entsprechend greift der gut betuchte Kunde immer dann, wenn er bezüglich der Qualität keinerlei Kompromisse eingehen möchte, zielgerichtet zu einer Rolex.
Hinzu kommt die Produktauswahl. Bei Rolex kommt nahezu jeder, der den Luxus einer technisch ausgereiften, exklusiven Uhr zu schätzen weiß, auf seine Kosten. Von klassischen Modellen, wie etwa Day Date und Datejust, über Fliegeruhren und Modelle mit Kalender bis hin zu den sportlichen Dauerbrennern, für die die Submariner ein hervorragendes Beispiel ist, zeichnet sich das Rolex Produktportfolio durch eine angenehm große Bandbreite aus. Egal ob man eine elegante Uhr zum Abendkleid, eine funktionale Watch für den alltäglichen Gebrauch oder ein technisches Meisterwerk für die Vitrine sucht: Bei Rolex wird man in aller Regel fündig.
Die Exklusivität, die Designvielfalt und die Qualität der Produkte werden bei Rolex mit wirkungsvollem Marketing, einflussreichen Kooperationspartnern und der längst erfolgten Positionierung der Zeitmesser als Statussymbole kombiniert. Da wir all diese Aspekte in diesem Beitrag bereits genannt haben, gehen wir an dieser Stelle nicht noch einmal explizit auf sie ein. Es bleibt jedoch zu betonen, dass es das geniale Zusammenspiel von vielfältigen Faktoren sein dürfte, das dazu führt, dass Rolex Modelle anhaltend viel Aufmerksamkeit bekommen und eigentlich immer gefragt sind.
Die Auswirkungen von Wartelisten auf den Preiskurs von Rolex-Uhren
Nachdem wir ausführlich besprochen haben, wie das lange Warten auf Rolex Uhren zustande kommt, lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, die Auswirkungen der Wartelisten auf den Markt ins Auge zu fassen. Inwiefern beeinflusst die teils schlechte Verfügbarkeit begehrter Rolex Modelle die Preise auf dem Sekundärmarkt?
Bevor wir in die Thematik eintauchen, möchten wir in aller Kürze einige Begrifflichkeiten klären. Geht es um die Preise von Uhren, sprechen wir über den Listenpreis und den Preis auf dem Zweitmarkt. Hier ist es wichtig, den Unterschied zu kennen. Der Listenpreis ist der Preis, den Rolex für die einzelnen Uhren veranschlagt. Der Preis auf dem Sekundärmarkt weicht in den allermeisten Fällen davon ab. Er ist selten niedriger - oftmals eher deutlich höher - als der Listenpreis und gibt den Preis an, den Verkäufer auf dem freien Markt für ihre Rolex verlangen.
Die Preisgestaltung folgt dabei in ihren Grundzügen einem einfachen Prinzip: Was von vielen gewünscht wird und schwer zu bekommen ist, wird teurer, während Produkte, die im Überfluss vorhanden und unbeliebt sind, sehr billig angeboten werden. Man kann nun also eins und eins zusammenzählen und schon hat man eine grobe Ahnung davon, zu welchen Preisen begehrte Rolex Uhren auf dem Sekundärmarkt aktuell gehandelt werden.
Es ist im Grunde völlig logisch, dass eine seltene, beliebte Rolex, auf die man beim Händler mehrere Monate bis hin zu einigen Jahren warten muss, auf dem Zweitmarkt sündhaft teuer ist. Man bezahlt also einen mitunter gravierend höheren Preis, erspart sich dadurch aber auf der anderen Seite natürlich auf recht einfachem - wenn auch kostspieligem - Wege die Wartezeit.
Die Preislage auf dem Zweitmarkt bedeutet auch, dass eine Rolex in vielen Fällen ab dem Moment deutlich im Wert steigt, indem sie vom Händler in die Hände des Käufers übergeht. Aber Achtung: Konzessionäre sehen es äußerst ungern, wenn die Schmuckstücke, die sie an sorgfältig ausgewähltes Klientel verkaufen, kurz darauf teuer auf dem Zweitmarkt an den Mann gebracht werden. Ein solches Verhalten kann, wie wir schon erwähnt haben, als Grund dafür ausreichen, dass man von diesem "Konzi" nie wieder eine Rolex Uhr verkauft bekommt.
Die Kontroverse um die Rolex Warteliste
Die Rolex Warteliste ist eine kontroverse Thematik, die immer wieder zum Gesprächsthema wird und um die sich der ein oder andere Mythos rankt. Sieht man sich online um, findet man laufend Beiträge, in denen behauptet wird, dass Rolex und die autorisierten Konzessionäre eine reguläre Warteliste führen würden. Manchmal wird sogar angegeben, dass es eine Art "VIP-Warteliste" gäbe, die von Rolex selbst verwaltet werden würde und den Kunden mit besonders großem Budget und Kontaktnetzwerk vorbehalten wäre. Nach allem, was wir wissen, ist das schlicht und ergreifend falsch.
Wir wiederholen also noch einmal: Möchte man eine Rolex kaufen, die nicht sofort verfügbar ist, kann man sich zwar auf eine Warteliste setzen lassen, diese entspricht aber eher einer Liste von Interessenten. Sie dient dem Händler lediglich dazu, zu vermerken, wer Interesse an dem jeweiligen Modell hat. Ein Platz auf der Warteliste ist - anders als viele denken - keine Garantie dafür, die gewünschte Rolex zu erhalten. Denn nicht der Zeitpunkt der Anfrage, sondern die gelieferte Stückzahl, die Anzahl an Interessenten und deren Kaufhistorien sowie deren Beziehungen zum Konzessionär bestimmen darüber, wem ein Exemplar angeboten wird.
Natürlich ist das Setzen des Namens auf die Liste ein erster Schritt in Richtung Traumuhr, ohne den es einfach nicht geht. Es ist jedoch wichtig, dass Interessenten genau wissen, was das Setzen auf die Warteliste wirklich für sie bedeutet, wie das Prozedere abläuft und worauf sie sich einstellen müssen. Im Klartext bedeutet das: Wer sich ohne Kaufhistorie oder eine gefestigte Beziehung zum Konzessionär auf die Liste schreiben lässt, muss je nach Modell mit Monaten oder gar Jahren des Wartens rechnen - immer ohne absolute Sicherheit, dass sich die Wartezeit am Ende auszahlt.
Fazit
Ob Rolex GMT-Master II, Rolex Submariner, Rolex Daytona oder Rolex Sky-Dweller: Auf viele begehrte Referenzen aus dem Hause Rolex muss man als Uhrenliebhaber ein Jahr und länger warten. Das liegt vordergründig daran, dass Rolex Uhren enorm gefragt sind und das Schweizer Unternehmen jährlich deutlich weniger Uhren produziert, als es Kaufinteressenten gibt. Während einige wenig beliebte Modelle manchmal ganz ohne Warten direkt beim Händler gekauft werden können, fallen bei den wirklich begehrten Zeitmessern für gewöhnlich lange Wartezeiten an. Diese kann man nur über den Kauf auf dem Sekundärmarkt umgehen, was dann wiederum mit stark erhöhten Preisen einhergeht.
Die Rolex Wartelisten, zu denen es zahlreiche Mythen und Theorien gibt, sind letztendlich nichts anderes als Interessentenlisten, die von den Konzessionären geführt werden. Der Händler schreibt sich auf, wer Interesse an einer Referenz angemeldet hat, und greift auf diese Infos zurück, wenn neue Ware von Rolex bei ihm eingeht. Dabei ist er nicht an eine bestimmte Reihenfolge der Belieferung gebunden und kann selbst und im Prinzip willkürlich entscheiden, an wen er verkauft. In diese Entscheidung fließen zumeist mehrere Faktoren - wie die Kaufhistorie und die Beziehung zum Kunden - ein, weshalb Neukunden oftmals einen schweren Stand haben. Doch auch wenn die Rolex Warteliste keiner Garantie für ein Kaufangebot entspricht, gilt: Sie fungiert als wichtiges Hilfsmittel für den Konzessionär und es ist unerlässlich, sich auf eine solche Liste setzen zu lassen, um die Chance auf eine Rolex Uhr zum Listenpreis zu haben.