Uhrenlexikon
Das Nachschlagewerk rund um das Thema Uhren. Hier finden Sie eine detaillierte Übersicht zu den diversen Funktionen & Eigenschaften von Armbanduhren, sowie die Funktionsweise bzw. die Komplikationen mechanischer Zeitmesser.
Spiralfeder, Mondphase, Ewiger Kalender? In der Welt der Uhren gibt es viele Fachbegriffe, deren genaue Bedeutung für viele von uns oftmals nicht klar sind. Im Uhrenlexikon von Horando finden Sie eben diese Fachbegriffe aus der Uhrenbranche in alphabetischer Reihenfolge – von A wie Anker bis Z wie Zentralsekunde.
Anker
Ein Anker ist bei mechanischen Uhren ein vom Pendel oder der Unruh gesteuerter Schalthebel in Form eines Schiffsankers, der als Teil der Hemmung das Drehmoment des Steigrades in eine Hin- und Her Bewegung zum Antrieb des Schwingsystems umwandelt. Da am Anker sowohl Gleitreibung als auch Stoßbeanspruchung stattfindet, gilt er als einer der meist beanspruchtesten Teile einer Uhr. Das klassische Ticken einer Uhr wird ebenfalls vom Anker erzeugt.
Automatikuhr
Eine Uhr mit einem mechanischen Werk, das sich durch Bewegung selbstständig aufzieht. Natürlich hält die sogenannte Gangreserve, also die Zeit, in der die Uhr noch läuft auch wenn sie nicht bewegt wird, nicht unbegrenzt vor, so dass eine Automatikuhr durchaus auch stehen bleiben kann und erst neu eingestellt werden muss. Neben der klassischen Automatikuhr gibt es auch noch eine ganz besondere Variante, bei der ebenfalls über die Bewegung des Armes ein Rotor in Bewegung gesetzt wird, durch den dann allerdings in einem kleinen Motor Energie erzeugt und auf einem Akku gespeichert wird.
Bar
1 bar entspricht etwa dem durchschnittlichen atmosphärischen Luftdruck auf Höhe des Meeresspiegels. Pro 10 m Wassertiefe herrscht zusätzlich zum atmosphärischen Luftdruck ca. 1 bar (hydrostatischer) Wasserdruck. Eine Uhr wird damit pro 10 m Tauchtiefe einem Überdruck von einem bar ausgesetzt.
0 Meter/0 Bar |
erlaubt keinen Kontakt mit Wasser |
bis 30 Meter/3 Bar |
erlaubt leichten Spritzwasserkontakt |
bis 50 Meter/5 Bar |
erlaubt Wasserkontakt beim Händewaschen und bei Regen |
bis 100 Meter/10 Bar |
erlaubt Wasserkontakt im Pool |
bis 200 Meter/20 Bar |
erlaubt schwimmen, schnorcheln und duschen (kein heißes Wasser) |
bis 500 Meter/50 Bar |
erlaubt intensiven Wassersport wie z.B. Surfen oder Sporttauchen |
über 500 Meter/50 Bar |
erlaubt Tiefseetauchen |
Chronograph
Ein Chronograph ist eine Uhr mit zusätzlicher Kurzzeitmessung (Stoppuhrfunktion), die mit einem zusätzlichen Zeiger (Chronozeiger) angezeigt wird. Die Stoppfunktion kann mit Drückern in der Gehäusewand gestartet, gestoppt und auf Null zurückgesetzt werden. Je nach Ausführung werden Sekunden, Minuten und Stunden angezeigt. Bekannte Varianten sind: Flyback-Chronograph und Rattrapante-Chronograph.
Chronometer
Die Bezeichnung Chronometer steht für eine besonders präzise Uhr mit einer absoluten Ganggenauigkeit. Chronometerwerke werden durch entsprechende Prüfinstitute auf Ihre Ganggenauigkeit überprüft.
Chronometer Prüfung
Hochwertige Uhren zeigen nur geringe Gangabweichungen in Abhängigkeit von Lage und Temperatur. Sind die lage- und temperaturabhängigen Gangabweichungen besonders klein, so handelt es sich um einen Chronometer, ein Attribut für besonders genau gehende Uhren. Verschiedene Organisationen prüfen auf Antrag des Werkeherstellers Werke auf ihre Eigenschaften als Chronometer durch umfangreiche Gangmessungen. Bei bestandener Prüfung erhält das Werk einen beglaubigten Gangschein. Zumeist druckt der Uhrenhersteller als Marketingmaßnahme die Bezeichnung Chronometer auf das Zifferblatt auf. Das heute bekannteste Prüfinstitut ist die COSC (Contrôle Officiel Suisse dés Chronometres C.O.S.C)
Digitaluhr
Uhr mit digitaler Anzeige. Im Gegensatz zur bekannten Uhr mit Zeigern und Markierungen auf dem Zifferblatt wird hier die Darstellung der Uhrzeit auf einem Flüssigkristall oder über LEDs gelöst.
Doppelfaltschließe
Doppelfaltschließen sind hochwertige Faltschließen, die sich beidseitig öffnen lassen und daher eine besonders große Öffnung des Armbands erlauben. Eine andere häufig verwendete Bezeichnung hierfür lautet "Schmetterlingsschließe". Dies spielt auf die zweiflügelige Konstruktion der Schließe an.
Dornschließe
Die Dornschließe ist ein Verschlussmechanismus für Armbänder. In den einen, längeren, Teil des Armbandes werden Löcher gestanzt, am Ende des anderen sitzt die eigentliche Dornschließe. Die Dornschließe selbst besteht aus dem Dorn, der durch das Loch geführt wird, um die gewünschte Länge zu fixieren, einem Federsteg und einem Metallbügel in U-Form, welcher verhindert, dass der Dorn wieder aus dem Loch rutscht.
Drücker
Steht mit Uhrwerk in Verbindung und setzt eine Funktion in Gang. Drücker sind zumeist an der Flanke des Uhrgehäuses angebracht.
Druckfestigkeit
Die Druckfestigkeit einer wasserdichten Uhr nach DIN beschreibt die Belastung, bis zu welchem Druck eine Uhr standhält.
Einsatzzeitmesser
Einsatzzeitmesser sind rein auf die Funktion ihres Einsatzes hin entwickelte Uhren. Sie zeichnen sich immer durch hervorragende Ablesbarkeit aus. (Beispiel: EZM für Maritime Einheit der GSG 9)
Ewiger Kalender
Bei einem Ewigen Kalender ist das Uhrwerk so ausgeführt, dass der Kalender Datum, Wochentag und Monat stets korrekt darstellt und dabei auch Schaltjahre berücksichtigt. Die meisten Ewigen Kalender müssen im Jahr 2100 dennoch um einen Tag nachjustiert werden, da dieses Jahr als Ausnahme kein Schaltjahr ist. Ein Ewiger Kalender zeigt zumeist zusätzlich die Mondphasen an.
Faltschließe
Bei der Faltschließe wird das Uhrenarmband nicht vollständig geöffnet, sondern an Scharnieren aufgeklappt bzw. aufgefaltet. Dadurch wird das Armband entsprechend geweitet und kann vom Arm genommen werden.
Fliegerdrehring
Ein grundsätzlich beidseitig drehbarer, eventuell minutenweise rastender Drehring. Neben der Hauptmarkierung kann eine Minuteneinteilung im Uhrzeigersinn oder Gegenuhrzeigersinn (Count-Down-Zählung) aufgebracht sein. Ein Fliegerdrehring muss mit Handschuhen bedienbar sein.
Fliegeruhr
Als Fliegeruhr wird ein speziell auf die Bedürfnisse von Flugzeugpiloten abgestimmter Armbanduhr-Typ bezeichnet. Im Unterschied zur Taucheruhr gibt es für die Verwendung des Ausdrucks „Fliegeruhr“ bislang keine verbindliche Regelung. Oft wird damit einfach auf eine bestimmte tradierte Zifferblattgestaltung hingewiesen. Es können zusätzliche Merkmale wie zum Beispiel ein Fliegerdrehring, eine Stoppzeitmessung und Rechenschieberskalen integriert sein. Die Uhren sollten robust und leicht ablesbar sein, nicht zu vergessen eine hohe Immunität gegen starke Beschleunigungen. Sinnvoll ist auch ein Schutz gegen Magnetisierung. Etliche Modelle haben verlängerte oder verlängerbare Armbänder, um die Uhr über der Fliegerjacke tragen zu können.
Flyback-Chronograph
Die sogenannte fliegende Nullstellung erlaubt es, den Stoppzeiger während einer laufenden Zeitmessung über nur einen Drückvorgang augenblicklich auf Null zu stellen. Nach dem Loslassen des Drückers beginnt sofort eine neue Messung. Die sonst notwendigen Schritte Stoppen, Nullstellen und Starten werden in eine Funktion zusammengefasst.
Funkuhr
Die Funkuhr ist eine Uhr, deren Zeitanzeige mittels Funk-Technologie von einem zentralen Zeitsender gesteuert wird. Durch ständige Synchronisation ist die Funkuhr heute die präziseste Form der Zeitmessung. Zusätzlich bietet sie den Komfort der automatischen Umstellung von Winter und Sommerzeit.
Gang
Unter Gang versteht man den Betrag (in Sekunden oder Minuten) an Zeit, um die eine Testuhr gegenüber einer Referenzuhr regelmäßig vor- oder nachgeht. Entscheidend ist die Regelmäßigkeit, d. h. bei einer täglichen Messung muss die Abweichung pro Tag immer identisch sein. Geht die Uhr am Ende eines jeden Messtages um 10 Sekunden vor, so beträgt der Gang eben 10 Sekunden.
Wichtig ist, dass die Uhr bei der Gangmessung immer unter denselben Bedingungen gemessen wird (Temperatur, Lage), sonst kommt es zu Gangabweichungen, die ihre Ursache nicht im Werk selber haben. Den Gang kann man mit einer Zeitwaage messen oder mit speziellen Programmen zur Langzeitbeobachtung. Im einfachsten Fall erfasst man den Gang mit Papier, Bleistift und einer Funkuhr als Referenzuhr.
Ganggenauigkeit der verschiedenen Uhrwerke
Nicht-COSC zertifizierte mechanische Werke:
schlechter Fall |
+/- 10 Sekunden pro Tag |
99,98843% Genauigkeit |
typischer Fall |
+/- 5 Sekunden pro Tag |
99,99421% Genauigkeit |
perfekter Fall |
+/- 3 Sekunden pro Tag |
99,99653% Genauigkeit |
COSC (Chronometer) zertifizierte mechanische Werke:
schlechter Fall |
+/- 6 Sekunden pro Tag |
99,99306% Genauigkeit |
typischer Fall |
+/- 3 Sekunden pro Tag |
99,99653% Genauigkeit |
perfekter Fall |
+/- 1 Sekunde pro Tag |
99,99884% Genauigkeit |
Nicht-COSC zertifizierte batteriebetriebene (Quarz) Werke:
schlechter Fall |
+/- 2 Sekunden pro Tag |
99,99769% Genauigkeit |
typischer Fall |
+/- 1 Sekunde pro Tag |
99,99884% Genauigkeit |
perfekter Fall |
+/- 0,5 Sekunden pro Tag |
99,99942% Genauigkeit |
COSC (Chronometer) zertifizierte batteriebetriebene (Quarz) Werke:
schlechter Fall |
+/- 0,02 Sekunden pro Tag |
99,99998% Genauigkeit |
typischer Fall |
+/- 0,01 Sekunden pro Tag |
99,99999% Genauigkeit |
perfekter Fall |
+/- 0,00 Sekunden pro Tag |
100,00000% Genauigkeit |
Gangreserve
Als Gangreserve bezeichnet man den Zeitraum, in dem eine Uhr läuft ohne aufgezogen werden zu müssen. Die Gangreserveanzeige beschreibt die verbleibende Zeit bis zum Stillstand einer mechanischen Uhr und gibt so Auskunft, wann eine Uhr erneut aufgezogen werden sollte.
Gangreserve-Anzeige
Die Gangreserve-Anzeige zeigt den Aufzugszustand der Zugfeder und damit die noch verbleibende Gangautonomie der Uhr an. Sie erinnert daran, das Uhrwerk rechtzeitig wieder aufzuziehen.
GMT
Greenwich Mean Time. Die astronomisch definierte Ortszeit in Greenwich, welche als Weltzeit festgelegt wurde. Die GMT verdankt ihre Entstehung der sogenannten Meridiankonferenz vom 1. Oktober 1884 in Washington. Damals beschlossen 25 Länder der Erde eine verbindliche Zeitzonenregelung, um vor allem dem internationalen Schiffsverkehr eine sinnvolle Hilfestellung zu geben. Seitdem ist die Welt in 24 Zeitzonen unterteilt; benachbarte Zonen unterscheiden sich (abgesehen von wenigen Ausnahmeregelungen) genau um eine Stunde. Der Nullmeridian verläuft durch Greenwich (bei London).
Grande Complication
Aufwendige mechanische Zusatzfunktion bei einer Uhr. Beispiele hierfür sind zum Beispiel:
Gangreserveanzeige
Mondphase
Tourbillon
Ewiger Kalender
GMT
Großdatum
Großdatum
Besonders große Anzeige des Datums, zumeist durch zwei separate Sichtfenster realisiert.
Handaufzug
Handaufzug ist die manuelle Form eine Uhr zum Laufen zu bringen. Dabei wird die Aufzugskrone von Hand gespannt und sorgt so für eine Gangreserve von 38-40 Stunden.
Haute Horlogerie
Wörtlich übersetzt: Hohe Uhrmacherei
Die Bezeichnung Haute Horlogerie wird für die seit der Quarzkrise Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahr wiedererstarkte Tradition hochwertiger Mechanikuhren verwendet. Insbesondere zählt dazu die Kompetenz, anspruchsvolle Komplikationen anzufertigen. Zum Beispiel: Rattrapante-Chronograph, Flyback-Chronograph, Mondphase, Tourbillon, Ewiger Kalender und Äquation. Im oberen Luxussegment gibt es auch Modelle, die mehrere dieser Komplikationen in einer Uhr vereinen.
Hemmung
Die Hemmung einer Uhr stellt die Verbindung zwischen dem Räderwerk und dem Gangregler her. Ihre Aufgabe ist es, einen zeitäquivalenten schrittweisen Ablauf des Uhrwerks zu erreichen und zugleich dem Gangregler immer wieder die notwendigen Energiebeträge zuzuführen, um ihn trotz der unvermeidlichen Reibungsverluste in Gang zu halten.
Indikation
Eine Indikation ist jegliche Vorrichtung einer Uhr mit deren Hilfe der Ablauf der Zeit dargestellt werden kann. Hierfür dienen die sogenannten Indikationsblätter. Nicht nur die Uhrzeit, sondern Mondphasen, Kalender oder aber auch die Zeit anderer Zeitzonen werden über hinausgehende Hilfsindikatoren angezeigt.
Jahreskalender
Bei einem Jahreskalender ist das Uhrwerk so ausgeführt, dass der Kalender Datum, Wochentag und Monat im Jahreslauf so darstellt, dass ein Nachjustieren nur beim Wechsel von Februar auf März notwendig ist. Im Unterschied dazu sind Uhren mit Ewigem Kalender imstande, auch die Schaltjahre ohne manuellen Eingriff richtig anzuzeigen.
Kaliber
Mit Beginn der Taschenuhrproduktion mussten die Uhrwerke zur Unterscheidung klassifiziert werden. Das geschah mit Hilfe des Werkdurchmessers, dem Kaliber. Nachdem dieser Begriff früher nur den Durchmesser eines Uhrwerks bezeichnete, wird er heute auch synonym mit dem Werk selbst verwendet.
Kleine Sekunde
Als Kleine Sekunde bezeichnet man die dezentrale Positionierung der Sekundenanzeige auf dem Zifferblatt. Eine Kleine Sekunde findet sich meist bei Taschenuhren oder bei Handaufzugs-Armbanduhren. Die Position der kleinen Sekunde hängt von der Werkkonstruktion ab, befindet sich aber häufig bei 6 Uhr.
Krone
Seitlich am Gehäuse befindliches, meist geriffeltes Rad zum Einstellen der Uhrzeit (oder weiterer Anzeigen wie Datum, Zweite Zeitzone, Sekunde usw.), bei Handaufzugsuhren zum Spannen der Zugfeder.
Leuchtfarbe
Beschichtung für Zifferblätter und Zeiger von Uhren, die im Dunkeln abgelesen werden sollen.
Lünette
Ring aus Metall mit einer Vorrichtung, in welcher das Uhrglas zum Schutz der Zeiger und des Zifferblatts eingelegt wird. Die Lünette ist wichtiger Teil des Uhrengehäuses. Dieser Zierring kann fest mit dem Gehäuse verbunden oder auch drehbar sein. Bei Taucheruhren mit Minutenmarkierungen versehen und drehbar ausgelegt zum Einstellen der Tauchzeit.
Mechanikuhr
Uhr mit mechanischem Antrieb: entweder per Handaufzug oder automatischem Aufzug - im Gegensatz zur Quarzuhr. Nach Überwindung der sogenannten Quarzkrise decken Uhren mit mechanischem Werk praktisch die gesamte Ober- und Luxusklasse der Uhrenproduktion und -vermarktung ab.
Mondphase
Als Mondphasen-Anzeige wird bei Uhren eine sich drehende Scheibe unter einem Zifferblatt-Ausschnitt verwendet, die den Stand des Mondes angibt. Dies geschieht zusätzlich zur Uhrzeit.
Nivarox
Eine Legierung bestehend aus Eisen, Nickel, Chrom, Titan und Beryllium, welche für die Herstellung von Unruhspiralen verwendet wird und sich durch ihre guten antimagnetischen und temperaturkompensierenden Eigenschaften auszeichnet.
Oyster
Oyster (dt.: Auster) bezeichnet ausschließlich bei Rolex die bekannteste Sport- und Luxusuhrenreihe. Mit der Rolex „Oyster“ wurde 1962 die weltweit erste patentierte wasserdichte Uhr vorgestellt.
Pendel
Das Pendel ist der Gangregler welcher zur Erhöhung der Ganggenauigkeit einer Wanduhr dient. Das Pendel besteht aus einer Stange und einer Pendellinse. Durch Verschiebung der Pendellinse nach oben oder unten erreicht man eine grobe Regulierung der Ganggeschwindigkeit.
Quarzkrise
Die Quarzkrise, genauer Quarzuhrkrise oder Quarzuhrrevolution, bezeichnet die größte wirtschaftliche Krise der amerikanischen, europäischen und Schweizer Uhrenindustrie von etwa 1970 bis Mitte der 1980er Jahre.
Quarzuhr
In dieser Art von Uhr ist weder Feder, Unruh noch Hemmung vorhanden. Eine Quarzuhr ist ein Zeitmesser, welcher mit einem elektrischen Quarzwerk läuft. Diese Uhren zeichnen sich durch eine sehr hohe Ganggenauigkeit aus. Die Laufzeit ist jedoch durch Batteriebetrieb beschränkt.
Bei Quarzuhren gibt es im Wesentlichen zwei Anzeigesysteme:
1. digitale Anzeige mit Leuchtdioden oder Flüssigkristallen
2. analoge Zeiger, die über einen Motor angetrieben werden
Rattrapante-Chronograph
Durch den auch Schleppzeiger- oder Doppelchronograph genannten Mechanismus wird das Anzeigen einer Zwischenzeit möglich. Der Rattrapante-Zeiger ist im Chronographenwerk als zweiter Stoppzeiger im Mittelpunkt angebracht, der unabhängig vom Hauptzeiger angehalten werden kann. Nachdem er gestoppt wurde, kann man ihn per Tastendruck sofort auf mit dem Hauptzeiger zusammenführen. Beide laufen nun wieder gemeinsam. Mit dieser Funktion können beliebig viele Zwischenzeiten genommen werden.
Rehaut
Erhöhter Rand über das ebene Zifferblatt hinaus. Zumeist mit Skalen oder Schmuckapplikationen wie Brillanten versehen.
Repetition
Unter einer Repetition wird das wiederholte akustische Signal verstanden, welches jede Minute, Viertelstunde oder Stunde schlägt. Die Kirchturmuhr wäre ein bekanntes Beispiel. Durch einen entsprechenden Auslösemechanismus sind die meisten Rechen-Selbstschlagwerke sind so eingerichtet, dass sie die zuletzt geschlagene Zeit wiederholen.
Ruhende Sekunde
Der Sekundenzeiger verharrt bei der sogenannten ruhenden Sekunde auf der Sekunde und springt erst nach deren Abschluss zur nächsten Sekunde.
Skelettierung
Ein Verfahren der Uhrenveredelung. Um der Uhr ein grazileres und ebenso filigraneres Aussehen zu verleihen, werden Brücken, Platinen, Zifferblätter und ggf. auch Rotoren so ausgesägt, dass möglichst wenig Material übrigbleibt. Durch einen besonderen Glasboden wird dieses außergewöhnliche Ornament sichtbar. Der Chronograph bietet sich für diese Art der Veredelung sehr an, da er über beträchtlich mehr Teile als einfache Uhrenwerke verfügt, welche in dieser Form der Uhrenverarbeitung ideal zur Geltung kommen.
Spiralfeder
Die Spiralfeder ist ein spiralförmig gewundener flacher Draht und bildet zusammen mit der Unruh das Schwingungssystem einer mechanischen Uhr. Die meisten Spiralfedern bestehen aus einer metallischen Legierung mit der Bezeichnung Nivarox. Die Spiralfeder liefert die abbremsenden und beschleunigenden Kräfte, die erforderlich sind, um den Unruhreif gleichmäßig hin- und herschwingen zu lassen. Die Hemmung führt die durch Reibung verloren gegangene Energie impulsweise wieder zu.
Steine
Steine sind synthetisch hergestellte Kunstedelsteine (Saphir, Rubin), die im Uhrwerk in den wichtigsten und am stark beanspruchten Stellen für bewegliche Teile eingesetzt werden. So wird Abnutzung und Reibung vermindert. Die Anzahl der Steine variiert bei mechanischen Uhren zwischen 17 und 50 Steinen. Die Menge der Steine steigt mit der Kompliziertheit des Uhrwerks.
Swiss Made
Als „Swiss made“ werden Uhren bezeichnet, die ganz bestimmte Kriterien erfüllen. Die Bestandteile dieser Uhrenwerke müssen zu mindestens 50% aus schweizerischen Fabrikationen stammen. Außerdem müssen entsprechende Uhren auch in der Schweiz reguliert vom Hersteller kontrolliert und in Gang gesetzt werden.
Tachymeter
Uhrenskala zum Messen der Geschwindigkeit. Nach Zurücklegen eines Kilometers kann bei einem Chronographen am Sekundenzeiger der Geschwindigkeitswert abgelesen werden. Voraussetzung ist die Betätigung der Stoppfunktion bei Beginn und Ende der Strecke.
Taucherdrehring
Eine minutenweise rastende Lünette. Zum Schutz vor unbeabsichtigtem Verstellen ist dieser nur einseitig drehbar. Diese Funktion dient der Tauchzeitmessung. Außerdem muss der Taucherdrehring mit Handschuhen zu bedienen sein. Bei Taucheruhren ist diese Drehlünette nur einseitig drehbar, bei Fliegeruhren dagegen ist die Drehlünette beidseitig drehbar. Neben einer Hauptmarkierung (z. B. Leuchtdreieck) kann eine im Uhrzeigersinn aufgebrachte Minuteneinteilung vorhanden sein.
Taucheruhr
Diese Art Uhr zeichnet sich durch möglichst hohe Wasserdichtigkeit, eine einseitig gegen den Uhrzeigersinn drehbare Lünette und eine hervorragende Lesbarkeit selbst unter Wasser aus. Sie ist somit eine perfekt auf die Bedürfnisse von Tauchern abgestimmter Armbanduhr-Typ. Da beim Tauchen ein Vorbeischrammen an Gegenständen nicht auszuschließen ist sind diese Uhren grundsätzlich mit kratzfestem Uhrglas (also Saphirglas) ausgestattet.
Tourbillon
Bei diesem Uhrenwerk befinden sich Ankerrad, Anker und Unruh auf einer kleinen Platte in einem sogenannten Drehgestell, einem auf der Welle des Sekundenrades sitzenden Käfig. Dieses Drehgestell dreht sich mit der Unruh und Hemmungsteilen einmal in der Minute um eine Unwucht des Unruhsystems um damit Lagefehler auszugleichen. Da heutzutage auch auf konventionelle Weise hohe Ganggenauigkeiten erreicht werden können, ist der Tourbillon heute nur noch eine exklusive Luxusbeigabe, jedoch gilt er als Gipfel in der Ausstattung außerordentlich wertvoller Uhren.
Unruh
Die Unruh bildet mit der Spiralfeder das Herz des Schwingsystems einer Armband- oder Taschenuhr. Die Unruh besteht in der Regel aus einer Legierung mit der Bezeichnung Glucydur. Aus Schwingungen wird die Zeitmessung abgeleitet. Die Unruh dient zur Erzeugung einer zeitlich definierten Bewegung, die dann durch das Räderwerk des Uhrwerks in eine Bewegung der Uhrzeiger umgesetzt wird. Sie ist mit dem Pendel anderer Uhren zu vergleichen. Natürlich ist sie wesentlich kompakter und funktioniert weitgehend unabhängig von der Lage der Uhr.
Verschraubte Krone
Dadurch dass die Krone mit dem Gehäuse verschraubt wird ist eine hohe Wasserdichtigkeit und Stoßfestigkeit garantiert.
Vollkalender
Als Vollkalender bezeichnet man die Anzeige aller relevanten Daten eines Kalenders wie Datum, Tag und Monat. Diese Uhrwerke müssen im Gegensatz zum ewigen Kalender einmal im Jahr (je nach Schaltjahr am Ende des Februars) eingestellt werden.
Wasserdichtigkeit
Eine wesentliche Eigenschaft, die in heutigen Tagen den Gebrauchswert von Armbanduhren bestimmt, ist die Wasserdichtigkeit. Die Wasserdichtigkeit ist das Vermögen einer Uhr dem Eindringen von Wasser zu widerstehen.
Um diese zu prüfen, wird die Uhr beim Hersteller dem statischen Druck ausgesetzt, der auf dem Zifferblatt oder dem Gehäuseboden angegeben ist. Das heißt, der Hersteller garantiert dafür, daß die Uhr im Auslieferungszustand dem angegebenen statischen Prüfdruck standhält. Es kann auch vorkommen, dass die Angabe der Wasserdichtigkeit in Bar statt Metern vorliegt. Dies ist dann folgendermaßen zu verstehen:
3 bar = 30 m / 5 bar = 50 m / 10 bar = 100 m / 20 bar = 200 m.
Yachttimer
Als Sportuhr ist der Yachttimer unentbehrlich, besonders für den Segelliebhaber da er wertvolle Features bietet. Neben anderen besitzt er beispielsweise einen integrierten Yacht Countdown, der auf einem Zeitraum bis zu 10 Minuten einzustellen ist. Ein Signallaut gibt Auskunft über die verbleibende Zeit bis zum Rennstart. Natürlich verfügt ein Yachttimer über eine Wasserdichtigkeit von 100 Meter, um den Bedingungen des Segelsports gerecht zu werden.
Zentralsekunde
Man unterscheidet zwischen Zentralsekunde und kleiner Sekunde. Bei der Zentralsekunde wird die Sekunde im Gegensatz zur kleinen Sekunde genau in der Mitte Zifferblatts angezeigt.