Berühmte Rolexuhren und ihre Spitznamen

31. Mär 2020by Philipp Mayrhofer
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Kermits, Batmans, Pepsis, Root Beer – wenn hiervon die Rede ist, handelt es sich nicht immer unbedingt um Filmfiguren oder Drinks. Diese Begriffe sind vielmehr Zeichen dafür, dass hier ein Gespräch unter echten Rolex-Kennern stattfindet. Eingeschweißte Fans der Marke verfügen oftmals über ein besonderes Vokabular, das Außenstehenden gerne einmal Rätsel aufgibt. Doch die berühmten Rolex-Modelle mit denkwürdigen Spitznamen zu kennen, ist kein Hexenwerk. Mit unserem Überblick können Sie zukünftig immer mitreden – egal ob von Root Beer oder Smurf die Rede ist.

Der Rolex Wortschatz für Einsteiger

Rolex ist für Uhrenliebhaber bekanntlich so etwas wie der siebte Himmel – mit raffinierten Zeitmessern der Schweizer Luxusuhrenmanufaktur begeben sich die zahlreichen Fans der Marke in höhere Sphären. Die Leidenschaft der Rolexanhänger führt so weit, dass sich daraus bereits eine eigene Fachsprache entwickelt hat. Infolge dieser Kultur haben einige der berühmtesten Rolex-Modelle aller Zeiten außergewöhnliche Spitznamen erhalten. Diese sind zwar inoffiziell und daher nicht in Katalogen etc. aufgeführt, doch Händler, Journalisten und Rolex-Passionisten wissen stets ganz genau, worum es sich handelt. Wie die charmanten Beinamen überhaupt entstanden sind, die oftmals einen starken Kontrast zum strikt seriösen, luxuriösen Image der Marke darstellen, erfahren Sie nachfolgend.

Keep Green and Kermit on

Einige Modelle der Submariner-Reihe bekamen von den Fans mit der Zeit liebevolle Spitznamen verpasst. Einer fällt dabei besonders auf: Kermit. Offiziell lanciert als Referenz 16610LV wurde diese Submariner zum 50. Jubiläum im Jahr 2003 in einem neuen Kleid als Oyster Perpetual Submariner Date 50th Anniversary Edition auf den Markt gebracht. Die Initialen am Ende der Referenz stehen für „Lunette Vert“, französisch für „grüne Lünette“ – und genau diese grüne Aluminiumlünette macht den Zeitmesser zu einem Hingucker, der seinesgleichen sucht. Der Beiname Kermit entstand natürlich als Anspielung auf den berühmten grünen Marionettenfrosch aus der Muppet Show. Das Modell überzeugt natürlich wie jedes Stück der Submariner-Kollektion mit wasserresistentem Oystergehäuse mit verschraubbarer Krone, Automatikaufzug, sowie Ausdauer, Robustheit, Präzision und hochwertigster Verarbeitung.

The Joy of Pepsi

Bei diesem Modell handelt es sich um den nach wie vor prominentesten Spitznamen aus der Rolex-Familie. Als Pepsi werden die herausragenden Modelle GMT Master und GMT-Master II mit rot-blauer Lünette bezeichnet, da die Farben stark dem Logo des bekannten Getränkeherstellers ähneln. Ursprünglich entschied sich Rolex für die Farbkombi allerdings auf Grund des Logos der amerikanischen Fluggesellschaft Pan Am, für die die Uhrenmanufaktur in den 50er Jahren Zeitmesser entwickeln sollte, die eine zweite Zeitzone anzeigen. Die Fans entschieden jedoch, dass die Lünette schlicht und ergreifend mehr an Pepsidosen erinnert. GMT „Pepsis“ wurden bislang in vielen verschiedenen Auflagen auf den Markt gebracht, zum Beispiel als Stahlmodell mit Keramiklünette im Jahr 2018.

Have a Coke and a Smile

Nach dem Erfolg der Pepsi folgte die Coke: 1983 brachte Rolex die erste GMT-Master II mit rot-schwarzer Lünette auf den Markt. Der Spitzname „Coke“ stellte sich zeitgleich mit der Vorstellung des Zeitmessers ein, denn die Farbkombination erinnerte Uhrenfans sofort an das schwarze Getränk in der Glasflasche mit dem knallroten Etikett. Die allererste Coke wurde auf Grund ihres breiten Gehäuses außerdem auch als „Fat Lady“ oder „Sophia Loren“ bezeichnet.

I am Batman

Der erste Zeitmesser mit zweifarbiger Keramiklünette aus dem Hause Rolex kam als Referenz 116710BLNR im Jahr 2013 auf den Markt. Die Farbpaarung Schwarz und Blau wurde diesmal nicht mit einem Erfrischungsgetränk assoziiert, sondern einem Actionhelden: Batman. Die Uhr war enorm beliebt, da die in Stahl gefasste GMT „Batman“ einen technologischen Durchbruch markierte. Der Monoblock-Mittelteil des Keramikgehäuses konnte nur mithilfe eines raffinierten chemischen Prozesses produziert werden.

Bring Home the Root Beer

Hier haben Rolex-Fans doch erneut ein Erfrischungsgetränk als Namensgeber ausgewählt. Vermutet wird, dass dieser Spitzname in den späten Siebzigern oder frühen Achtzigern entstand und sich auf die Uhr mit der Referenz 16753 bezog. Die Lünette dieses Rolexmodells ist braun und cremefarben – ähnlich wie das Root Beer, ein beliebtes alkoholfreies Getränk aus Amerika, welches in Europa jedoch nie denselben Ruhm erlangte. Später wurden jegliche Rolexuhren mit zweifarbigem Gehäuse aus Gold und Stahl, sowie zweifarbigen Armbändern oder braunen Ziffernblättern mit goldenen Indizes ebenfalls als Root Beer bezeichnet.

The Smurfs

Hierbei handelt es sich um ein Stück aus der legendären Submariner-Reihe von Rolex. Ziffernblatt und Lünette dieses speziellen Exemplars strahlen nicht in gewohntem Schwarz, sondern knalligem Blau. Die Referenz 116619 aus dem Jahr 2008 verfügte über die allererste Cerachrom-Lünette einer Submariner und bekam dank ihres Designs den Spitznamen „Smurf“ (Schlumpf) verpasst. Der Farbton erinnerte die Fans an die weltberühmten tiefblauen Comicfiguren aus Belgien. Die Uhr mit weißgoldenem Gehäuse erfreute sich bei diversen Prominenten enormer Beliebtheit und wird allein dank ihres Spitznamens genau wie ihre „Schlumpfschwester“ mit der Referenz 116618 mit gelbgoldenem Gehäuse sicher nie vergessen.

It Started with a Mouse

Tatsächlich handelt es sich bei dieser Uhr genau um das, was man vermutet: Eine Kooperation zwischen Disney und Rolex während der sechziger oder siebziger Jahre. Walt Disney trug viele Jahre lang gerne Uhren der Schweizer Manufaktur. Die zwei Unternehmen taten sich zusammen, um eine klassische Version der Mickey Mouse auf ein Ziffernblatt zu bringen. Mit der Zeit gab es online immer mehr Debatten darüber, ob diese Uhren wirklich echt sind, denn Rolex‘ ernstes Image stimmt mittlerweile nicht mehr mit dem Design überein. Dies brachte viele Zweifel auf. Meist wurde angenommen, dass die Uhren zwar echte Rolex-Modelle sind, das Ziffernblatt mit der Maus allerdings nachträglich eingefügt wurde. Zum Teil ist an dieser Theorie etwas dran, denn solche überarbeiteten Rolex-Uhren existieren durchaus – die originalen Stücke mit Mickey Mouse auf dem Ziffernblatt aber eben auch. Die Hommage an die ikonische Maus findet man beispielsweise in Oyster Date- und ähnlichen Modellen, es gibt jedoch nur sehr wenige davon. Alle Uhren waren aus Edelstahl gefertigt und hatten einen Gehäusedurchmesser zwischen 35 und 36mm. Damals waren die Stücke für Männer vorgesehen, auch wenn die Gehäusegröße heutzutage eher für ein Frauen- oder Kindermodell spricht. Definitiv ein interessantes Sammlerstück, welches nostalgische Gefühle aufkommen lässt.

Somewhere Over the Rainbow

Das Rolex Modell „Rainbow“ Daytona wurde praktisch über Nacht zum Kultobjekt. Der atemberaubende Zeitmesser in Gelb- oder Weißgold war extrem limitiert und war bei Rockstars, Hollywood-Ikonen und Sammlern auf der ganzen Welt heißbegehrt. Später brachte Rolex die prachtvolle Uhr schließlich auch in dem Roségoldton Everose heraus. Die Lünette ist mit 36 farbigen Saphiren in der Ordnung des Regenbogens besetzt. Dazu trägt das Mittelstück des Gehäuses 56 Diamanten und das strahlend schwarze Ziffernblatt kommt mit 18 Karat Goldkristallen. Hierbei handelt es sich wohl um das kunstvollste Exemplar einer Uhr, das Rolex jemals geschaffen hat.

SAphire und RUbine

Die Rolex GMT-Master mit der Referenz 16758 wurde mit dem Spitznamen SARU ausgestattet – eine Verschmelzung der Wörter Saphire und Rubine, mit denen die attraktive Uhr nicht zu sparsam bestückt ist. Der Zeitmesser aus Gelbgold kam in den Achtzigern auf den Markt und wird als eine der exklusivsten Kreationen der Marke gesehen. Viele leidenschaftliche Sammler haben es sich zum Ziel gesetzt eines Tages solch ein Schmuckstück in ihrer Kollektion zu haben.

The Eye of the Tiger

Einer weiteren Rolex GMT Master II wurde der Spitzname „Tiger Eye“ bzw. „Tigerauge“ verliehen. Der Zeitmesser mit der Referenz 16753 wurde auf Grund seiner zweifarbigen Lünette in Gelb und Braun so genannt. Doch bei dieser Uhr aus den Achtzigern sticht ein weiteres Detail heraus: Das sogenannte Nipple Dial, bei dem die Indexe wie kleine, steife Brustwarzen über das Ziffernblatt hinausstehen. Eine feine Herrenuhr, wie sie im Buche steht.

Time for a Starbucks

Die Rolex Submariner Date mit der Referenz 126610LV ist mindestens so bekannt wie die berühmte Franchisekette, mit der sie sich einen (Spitz-)Namen teilt. Aufgrund ihres schwarzen Zifferblatts in Kombination mit der grünen Lünette wird die Uhr mit Datumsanzeige und Leuchtindizes unter Kennern liebevoll „Starbucks“ genannt. 

The Bruce Wayne

Eng verknüpft mit der Rolex Batman, trägt die Rolex GMT-Master II mit der Referenz 126710GRNR den Beinamen „Bruce Wayne“. Anders als bei der Batman ist die Lünette beim Bruce Wayne Modell aber nicht zweifarbig, sondern gänzlich schwarz. Zu unterscheiden sind die beiden Rolex Uhren zudem anhand des 24-Stunden-Zeigers: Dieser ist bei der Batman blau, bei der Bruce Wayne hingegen grün. 

Cute as a Panda

Einen der niedlichsten Spitznamen hat sich die Rolex Daytona mit weißem Zifferblatt und schwarz umrahmten Totalisatoren gesichert. Die hochwertige Sportuhr erinnert dank ihrer Farbgebung an das Gesicht eines Pandabären. Ein Eindruck, der durch die schwarze Lünette nochmals verstärkt wird. Doch die Arbeit mit Kontrasten, die bei diesem Design so eindrücklich umgesetzt wurde, hat auch einen praktischen Hintergrund: Die schwarzen Totalisatoren setzen sich scharf vom weißen Zifferblatt ab, sodass ein schneller Blick genügt, um die Anzeige präzise abzulesen. 

It’s getting Bluesy

Während Pepsi, Batman und Kermit jedem Uhrenliebhaber mit einer Vorliebe für Rolex Zeitmesser ein Begriff sind, gehört die Bluesy zu den Modellen, von denen man etwas seltener hört. Es handelt sich dabei um eine ganz besondere Submariner, deren spezieller Charme sich aus der Verbindung von kräftigem Blau mit schlichtem Edelstahl und sattem Gold ergibt. Das königsblaue Zifferblatt der Referenz 126613LB wird von einer blauen Lünette mit goldenen Ziffern umrahmt, welche wiederum in ein Bicolor-Armband aus Gold und Edelstahl übergeht. 

Thirsty for Sprite

In der Variante mit dem Spitznamen „Sprite“ präsentiert sich die Rolex GMT-Master II in ihrer vielleicht frischesten und spritzigsten Form. Die Uhr am sportlichen Edelstahlarmband sticht durch ihre Lünette in schwarz-grüner Bicolor-Optik sofort ins Auge, wobei ihr das tiefschwarze, schnörkellose Zifferblatt zusätzlich einen zeitlosen, durch und durch eleganten Charakter verleiht. 

The Fat Lady

Ist von der Rolex Fat Lady die Rede, so ist die GMT-Master II mit der Referenz 16760 gemeint. Grund für den außergewöhnlichen Spitznamen ist das dickere Gehäuse dieses Modells, das die Uhr etwas wuchtiger wirken lässt.  

It’s Bond, James Bond  

Dass in den beliebten James Bond Filmen schon mehrere Uhren von Rolex auf der Leinwand zu sehen waren, ist kein Geheimnis. Die erste Rolex, die ihren Platz am Handgelenk des Kinohit-Agenten fand, war die Rolex Submariner mit der Referenz 6538. Sie wurde von Sean Connery im Actionstreifen „Dr. No“ getragen und kam so zu ihrem Beinamen „James Bond“. 

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Über den Autor

Autoren | Philipp Mayrhofer

Autoren | Philipp Mayrhofer

Pierre wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe von Lörrach auf, Nahe der Schweizer Grenze. Seine Leidenschaft entfachte, als er mit 15 die Werkstatt eines Uhrmachers besuchte und sah, wie filigrane Zahnräder zum Leben erweckt wurden.

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