Uhren richtig aufbewahren

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Philipp Mayrhofer, zuletzt aktualisiert am 17.07.2020

Luxusuhren-Fans müssen sich früher oder später mit der Frage beschäftigen, wie sie ihre geliebten Schätze sicher aufbewahren. Die Auswahl an edlen Armbanduhren ist schlicht enorm. Diverse Hersteller locken mit technischen Spielereien, bestechenden Designs und beeindruckenden Innovationen, denen man nur schlecht widerstehen kann. Oftmals wird die Uhrensammlung deshalb größer und größer. Doch tragen kann man schließlich immer nur ein Exemplar und so ergibt sich die Notwendigkeit einer Einlagerung. Wie Sie Ihre liebsten Modelle korrekt aufbewahren und was Sie vor allem für eine angemessene längerfristige „Pause“ für Ihre Zeitmesser beachten sollten, damit Sie Ihnen noch lange Freude bereiten, verraten wir Ihnen nachfolgend.

Ab in den Urlaub

Viele Uhrenliebhaber können sich bei dem reichen Angebot schöner raffinierter Luxuszeitmesser nie so recht entscheiden – doch das müssen sie auch gar nicht. Schließlich kann man auch einfach jeden Tag den passenden Begleiter auswählen und die übrigen Exemplare währenddessen schonend aufbewahren. Für die richtige Lagerung gibt es allerdings einige Punkte zu beachten, damit die geliebten Stücke, die gerade „im Urlaub“ sind auch nicht an Schönheit und Funktionsfähigkeit einbüßen.

Vorbereitung ist alles

Damit die Aufbewahrung einer Uhrensammlung gelingt, müssen die Stücke unbedingt entsprechend vorbereitet werden. Die Nutzung einer Armbanduhr kann dazu führen, dass sich Schweiß-, Talg-, Seifen- oder Cremereste auf oder unter der Uhr sammeln. Dadurch kann es zu Verfärbungen und Korrosionsschäden kommen. Dabei trifft es nicht nur Edelstahl und weitere metallische Materialien besonders hart, sondern auch Armbänder aus Leder- und Synthetik. Sogar zu Lochfraß kann es durch hartnäckige, langfristige Verschmutzungen kommen. Getragene Uhren sollten deshalb regelmäßig gepflegt werden. Dafür reicht ein feuchtes Mikrofasertuch, mit dem Sie vorsichtig über die Ober- und Unterseite der Uhr gehen und besonders Ecken und Vertiefungen gründlich bearbeiten. Auch Spülmittel kann verwendet werden, von aggressiven Reinigern sollte jedoch abgesehen werden. Stahlbänder können mit einer Zahnbürste gesäubert werden, da sich in den feinen Zwischenräumen der einzelnen Glieder oft Ablagerungen bilden. Danach die Uhr mit einem sauberen Küchentuch vollständig abtrocknen.

Was ist mit der Batterie?

Doch damit ist die Standardpflege einer Uhr noch nicht abgeschlossen, denn auch dem Inneren muss Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Batterie von Automatikuhren sollte nur herausgenommen werden, wenn schon klar ist, dass die Uhr für lange Zeit gelagert wird. Dabei kommt es aber auch auf den Zustand der Batterie an. Wenn eine Uhr lange nicht getragen wird, büßt die Batterie oftmals an Funktionalität ein und kann auslaufen. Dies kann zu massiven Schäden in der Uhr führen. Manchmal wird das Uhrwerk dadurch sogar vollständig zerstört. Aus diesem Grund sollte die Batterie herausgenommen werden, wenn die Uhr für lange Zeit nur aufbewahrt wird. Bei einer kurzen Lagerungsdauer ist das allerdings unnötig aufwändig. Bei Quarzuhren sollte die Batterie vor der Einlagerung durch das Herausziehen der Krone in den Standby-Modus versetzt werden. Wenn Ihnen nach längerer Lagerung ihrer Uhr Einschränkungen in der Funktionalität auffallen, wechseln sie die Batterie lieber gleich.

Ist ein Uhrenbeweger notwendig?

Viele Menschen denken zuerst an Uhrenbeweger, wenn es um eine längere Aufbewahrung von Zeitmessern geht. Doch ist die Anschaffung eines solchen für eine korrekte Lagerung unbedingt notwendig? Der Rotor bei Automatikuhren wird durch die Bewegungen beim Tragen in Gang gehalten. Ein Uhrenbeweger simuliert diese Bewegungen, sodass die Zeitmesser stets aufgezogen und immer sofort einsatzbereit sind. Speziell für Exemplare mit Komplikationen ist dies vorteilhaft, denn das immer wieder erneute Einstellen der komplexen Funktionen kann knifflig, zeitaufwändig und nervenaufreibend sein. Zudem kann mithilfe eines Uhrenbewegers ebenfalls die Gangabweichung ermittelt werden. Doch gerade Sammler könnten sich kaum für jede einzelne ihrer wertvollen Stücke einen hochwertigen Uhrenbeweger anschaffen. Abgesehen von finanziellen Nachteilen macht sich oftmals auch Angst bezüglich Abnutzungserscheinungen breit – schließlich wird die Uhr auf dem Uhrenbeweger quasi 24/7 „getragen“. Aus diesen Gründen greifen die meisten Uhrenfans nur für wenige Lieblingsstücke, die ständig einsatzbereit sein sollen, auf einen Uhrenbeweger zurück und lassen den Rest auslaufen und lagern ihn bis zum nächsten Tragen einfach sicher ein.

Der richtige Ort

Nach der Vorbereitung folgt die Wahl des richtigen Aufbewahrungsplatzes. Dieser sollte nicht zu hell oder warm werden. UV-Strahlung kann sogar zur Ausbleichung des Ziffernblattes führen und die Uhr so ruinieren. Darüber hinaus kann Wärme Klebe-Applikationen lösen, die sich dann in den Zeigern verfangen können. Derartige Vorfälle reduzieren die Lebensdauer der Uhr, sorgen für ein Verblassen oder Vergilben und können Reparaturen erfordern, die äußerst kompliziert sind. Direkte Sonneneinstrahlung, andere Wärmequellen und große Temperaturschwankungen sind daher No-Gos für die Uhrenlagerung. Außerdem sollte das vorübergehende Heim Ihrer Luxusuhren nicht zu feucht sein. Vor allem für Lederarmbänder ist eine hohe Luftfeuchtigkeit unzumutbar, denn sie können schimmeln oder üble Gerüche entwickeln. Suchen Sie also einen lichtgeschützten, trockenen Platz mit einer niedrigen Raumtemperatur, um lange Freude an Ihren Schätzen zu haben.

Die richtige „Verpackung“

Die Uhr sollte allerding nicht einfach ohne Schutz in eine Schublade oder in ein Regal gelegt werden. Ideal ist eine Schatulle. Es muss keine Originalbox sein, doch wenn diese noch vorhanden ist, spricht nichts dagegen sie für die Aufbewahrung zu nutzen. Wenn mehrere Uhren eingelagert werden sollen, empfiehlt sich für eine Sammlung ein Case, das innen gefüttert ist und kleine Kissen oder Ähnliches enthält. Auf diesen können Sie die Uhren aufziehen. Bei mechanischen Uhren sollte dies alle drei Monate erfolgen, damit die Öle geschmeidig bleiben. Andernfalls können diese im Inneren des Zeitmessers verkleben oder verharzen und die Funktionstüchtigkeit so massiv beeinträchtigen. Zudem können die Zeitmesser so nicht verkratzen, wenn das Case bewegt wird. Eine derartige Kiste ist ideal, um all Ihre Schätze wunderschön angeordnet, staubdicht und trocken zu lagern. Ein Case aus Holz sollte dabei bevorzugt werden, denn diese sind robuster und langlebiger als solche aus Kunstleder. Als Alternative bei größeren Sammlungen bietet sich eine Vitrine an. Auch wenn Sie nun alle wichtigen Punkte kennen, die bei der Lagerung von Uhren beachtet werden müssen, so sollten Sie zwischendurch immer mal wieder nach Ihren Schätzen sehen. Nur so können Sie sichergehen, dass auch wirklich alles in Ordnung ist und wissen, dass Ihre Lieblinge Sie ein Leben lang begleiten und Sie sie gegebenenfalls auch einmal als bedeutungsvolle Erbstücke weitergeben können.

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Über den Autor

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Philipp Mayrhofer

Hallo, mein Name ist Philipp. Meine ersten Berührungspunkte mit Luxusuhren hatte ich tatsächlich durch YouTube und die vielen Uhrenreviews, die es dort zu sehen gibt. Hierdurch konnte ich mir bereits ein umfangreiches Uhrenwissen aneignen.